Verbraucherstimmung erholt sich im September wieder etwas
Die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich nach einer deutlichen Verschlechterung im Vormonat im September wieder etwas erholt. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbesserten sich, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. In der Prognose für Oktober steigt das Konsumklima daher leicht um 0,7 Punkte auf minus 21,2 Punkte an.
Die Einkommenserwartung legt um 6,6 Punkte auf 10,1 Punkte zu. Die Anschaffungsneigung erhält dadurch "Rückenwind" und steigt um vier Punkte auf nun minus 6,9 Punkte. Dieses Niveau sei trotz des Anstiegs aber "noch immer ausgesprochen niedrig", gaben die beiden Institute zu bedenken.
Eine noch deutlichere Erholung des Konsumklimas insgesamt wird laut GfK von der Entwicklung der Sparneigung verhindert - diese sei erneut angestiegen, diesmal um 1,3 Punkte. Die drei Faktoren Einkommenserwartung, Anschaffungsneigung und Sparneigung bilden zusammen das Konsumklima ab, das als Frühindikator für die Konsumentwicklung im kommenden Monat gilt.
"Nach dem herben Rückschlag im Vormonat kann die leichte Verbesserung des Konsumklimas eher als Stabilisierung auf niedrigem Niveau interpretiert werden", ordnete Konsumexperte Rolf Bürkl die Zahlen ein. Vom Beginn einer spürbaren Erholung könne nicht gesprochen werden.
"Neben den bekannten negativen Einflussfaktoren, wie Kriege, Krisen und Inflation kommt seit wenigen Monaten wieder der Arbeitsmarkt als Faktor dazu", führte Bürkl aus. So hätten leicht steigende Arbeitslosenzahlen und öffentliche Debatten über Entlassungen "sicherlich die Sorgen um den Job bei einer Reihe von Beschäftigten erhöht".
Zusätzlich werden die Erwartungen an die Entwicklung der Konjunktur abgefragt. Diese gingen in diesem Monat zurück, der Indikator sinkt um 1,3 Zähler auf 0,7 Punkte. Damit stagniert die Einschätzung der Deutschen zur Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage im Land in den kommenden zwölf Monaten seit einem knappen halben Jahr.
GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 5. bis 16. September rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
hcy/pe