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Vettel kracht in Verstappen - Heimsieg für Hamilton

Im Duell mit Max Verstappen räume Sebastian Vettel den Niederländer ab

Ein spektakulärer Crash zwischen Ferrari-Star Sebastian Vettel und Max Verstappen und ein grandioser Heimsieg von Lewis Hamilton. Vor 141.000 Zuschauern im Hexenkessel von Silverstone nutzte der Weltmeister cool bis ans Herz seinen Heimvorteil.

Vor der Rekordkulisse raste der Mercedes-Star wie entfesselt zu seinem nächsten Sieg in der Formel 1 und kam seinem sechsten WM-Titel mit seinem sechsten Silverstone-Sieg ein gutes Stück näher.

Hinter Hamilton schafften es sein Silberpfeil-Teamkollege Valtteri Bottas und Charles Leclerc im Ferrari noch auf das Podium. "Danke, Jungs, vielen Dank für alles", rief Hamilton den Boxenfunk, ehe er seine von stürmischem Beifall begleitete Ehrenrunde fuhr.

Vettel fährt Verstappen ins Heck

Größter Aufreger eines spektakulären Rennens war eine Szene aus der 38. Runde: Vettel fuhr dem Red Bull von Verstappen im Duell um Platz drei ins Heck.

Die Rivalen, die sich in der Vergangenheit schon öfter miteinander angelegt hatten, schoben sich unmittelbar gegenseitig die Schuld zu. "Was zur Hölle?", funkte Verstappen verärgert an die Box. Und Vettel meinte: "Was hat er da gemacht?"

Die Rennkommissare brummten aber nur dem Heppenheimer eine Zehn-Sekunden-Strafe auf. Am Ende wurde Vettel, der sich auch noch einen neuen Frontflügel abholen musste, nur 15. Verstappen konnte ohne größere Schäden sein Rennen fortsetzen und wurde Fünfter.

Hamilton nun alleiniger Rekordsieger

Vom Chaos völlig unbeeindruckt gewann Hamilton nach einer starken Vorstellung in seinem Wohnzimmer bereits zum sechsten Mal und ist nun alleiniger Rekordsieger beim Großen Preis von Großbritannien.

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Mit seinem siebten Triumph in diesem Jahr baute der 34-Jährige zudem seine ohnehin schon komfortable WM-Führung weiter aus. Für die Krönung sorgte Hamilton in der letzten Runde, als er mit sehr alten Reifen die schnellste Runde fuhr und sich somit auch den Extrapunkt sicherte.

"Ich kann nicht sagen, wie stolz ich bin", sagte Hamilton, den Union Jack um die Schultern: "Man denkt, man kann sich an sowas gewöhnen, nein, es ist jedes Mal wie das erste Mal."

Hamilton fährt mit Wut am Bauch

Hamilton fuhr von Beginn an mit ordentlich Wut im Bauch, nachdem ihm Bottas am Samstag vor den eigenen Fans die Pole weggeschnappt hatte. 24 Stunden später war der Weltmeister allerdings nicht zu schlagen und konnte es sich sogar leisten, eine Teamanweisung zum Reifenwechsel am Ende zu ignorieren.

Für Vorjahressieger Vettel hingegen ging seine Serie von Pleiten, Pech und Pannen weiter. Vor dem nächsten Rennen in zwei Wochen in Hockenheim wartet der Hesse jetzt schon seit 322 Tagen auf einen Sieg.

Außerdem landete der Ex-Weltmeister zum dritten Mal in Serie hinter seinem Teamkollegen Leclerc. Durch die Strafe dürfte die Laune des 32-Jährigen nicht besser werden, nachdem ihm die Rennkommissare schon den Sieg in Kanada abgenommen hatten.

Whiting-Sohn führt Start durch

Beim Start, durchgeführt von Justin Whiting, dem zwölfjährigen Sohn des kürzlich verstorbenen ehemaligen Rennleiters Charlie Whiting, behauptete Bottas seine Führung vor Hamilton. Dahinter machte Vettel einen Platz gut und schob sich an Pierre Gasly vorbei auf Rang fünf.

In der Folge jagte Hamilton Bottas, übte massiv Druck aus - doch der Finne konnte sich in einem packenden Fight zunächst verteidigen. Auch Leclerc und Verstappen lieferten sich über Runden eine spektakuläre Verfolgungsjagd um Platz drei mit hart geführten Rad-an-Rad-Duellen.

Unter den Top-Fahrern blieben Hamilton und Vettel am längsten auf ihrem ersten Reifensatz draußen - und profitierten dann in der 21. Runde von einer Safety-Car-Phase.

Hamilton profitiert von Safety-Car

Beide holten sich die härteste Reifenmischung ab, Hamilton übernahm daraufhin die Führung. Vettel wurde auf Rang drei nach vorne gespült. Als große Verlierer standen Leclerc und Verstappen da, nachdem sie erst kurz zuvor an der Box gewesen waren.

Nachdem das Rennen wieder freigegeben war, fuhr Hamilton souverän an der Spitze vor Bottas und Vettel. Zwischen Verstappen und Leclerc ging das Privat-Duell in die nächste Runde - allerdings erst einmal nur um Platz fünf.

Der Monegasse bekam dann Probleme, während Verstappen an seinem Teamkollegen Pierre Gasly vorbei auf Rang vier vorfuhr - und dann später von Vettel abgeschossen wurde.