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Kommentar zum Berufsethos: „Verfluchte Traditionsfrage“ – Von der Leyen handelt richtig

Mehrere unschöne Vorfälle gaben Anlass zu den neuen Richtlinien.

Da ist sie wieder, die „verfluchte Traditionsfrage“. Über ihre Last hat schon Adolf Heusinger lamentiert, der erste Generalinspekteur der Bundeswehr. Inzwischen zählt die Truppe mehr Jahre als die Reichswehr der Weimarer Republik und die Wehrmacht des Drittens Reich zusammen. Sie hat sich als zuverlässiger Garant der äußeren Sicherheit erst der Bundesrepublik, dann des vereinten Deutschland bewährt. Dennoch treiben die Bundeswehr immer und immer wieder die Schatten jener 12 Jahre um, in denen das deutsche Militär mit ebensolcher Loyalität einer der aggressivsten Diktaturen der Menschheitsgeschichte zu Diensten war. Unschöne Vorkommnisse als Auslöser Deshalb hat die aktuelle Verteidigungsministerin der Truppe einen systematischen Blick zurück nach vorn befohlen. Wieder einmal. Das Ziel, an dem Ursula von der Leyen gerade arbeiten lässt, sind die dritten „Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege“ in der Geschichte der Bundeswehr. Anlass gaben eine Reihe von, sagen wir: unappetitlichen Vorkommnissen – vom menschenfeindlichen Umgang mit Soldaten in verschiedenen Varianten, bis zur Examinierung eines Offiziers mit einer rassistischen Magisterarbeit, die zur Entdeckung einer rechtsextremen Zelle mit terroristischen Plänen führte. Ursula von der Leyen mochte sich nicht mit der üblichen Lauter-Einzelfälle-Entschuldigung begnügen. Sie attestierte der Truppe „ein Haltungsproblem“, nebst „Führungsschwäche auf verschiedenen Ebenen“. „It´s a man´s world“ Ein Shitstorm aus der informellen Gesellschaft der Freunde der Bundeswehr war ihr sicher. Das darf die doch nicht, einfach den ganzen Laden ... Nein, sie durfte nicht. Sie musste. Ursula von der Leyen hat schon als Frauen- und als Arbeitsministerin die Erfahrung gemacht: Um die groben Klötze der Beharrung zu erschüttern,...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung