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Vergewaltigungsversuch: Ermittlungen in Frankreich gegen Bischof von La Rochelle

Frankreichs Justiz hat Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Vergewaltigungsversuchs gegen den Bischof von La Rochelle eingeleitet. (Charly TRIBALLEAU)
Frankreichs Justiz hat Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Vergewaltigungsversuchs gegen den Bischof von La Rochelle eingeleitet. (Charly TRIBALLEAU)

Die französische Justiz hat wegen eines mutmaßlichen Vergewaltigungsversuchs Ermittlungen gegen den Bischof von La Rochelle eingeleitet. Bischof Georges Colomb steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter Verdacht, vor zehn Jahren versucht zu haben, einen damals 40 Jahre alten Mann zu vergewaltigen. Colomb, der sich bereits im Juni von seinem Amt hatte freistellen lassen, weist die Vorwürfe zurück.

Die Bischofskonferenz äußerte ihr "Vertrauen in die Justiz". In einer Stellungnahme verwies sie auf die Unschuldsvermutung mit Blick auf Colomb, drückte aber zugleich ihre Sorge um die betroffene Person aus. Auslöser des Verfahrens war die Aussage eines Mannes, der erklärte, dass Colomb versucht habe, ihm eine Massage aufzudrängen und ihn anschließend zu vergewaltigen. Dies habe sich 2013 am Pariser Sitz der Missionsgesellschaft zugetragen, wo Priester für die Mission ausgebildet werden.

Colomb war selber in den 90er Jahren als Missionar in China und leitete von 2010 bis 2016 die Pariser Missionsgesellschaft. Ihm wird vorgeworfen, in dieser Zeit einen Priester mit der Betreuung der Kandidaten für das Priesteramt beauftragt zu haben, der im Verdacht versuchter Vergewaltigung stand.

Seit der Veröffentlichung eines Berichts über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Frankreich wurden zahlreiche prominente Fälle öffentlich: So bekannte sich Kardinal Jean Pierre Ricard, emeritierter Erzbischof von Bordeaux, schuldig, eine 14-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Ermittelt wird gegen den ehemaligen Erzbischof von Straßburg, Jean-Pierre Grallet. Der Bischof von Créteil, Michel Santier, trat zurück, weil er zwei Männer sexuell und geistlich missbraucht hatte. Im Juni wurde zudem Pierre de Maillard von der Piusbruderschaft zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er 27 Jungen und Mädchen sexuell missbraucht hatte.

kol/ck