Verhandlungen geplatzt - Russland verschiebt Friedensgespräche nach Eskalation in Kursk

Ein Panzer der russischen Armee, der mit einem Tarnnetz verhüllt ist, steht in einem Gebiet der russischen Region Kursk.<span class="copyright">Uncredited/Russian Defense Minis</span>
Ein Panzer der russischen Armee, der mit einem Tarnnetz verhüllt ist, steht in einem Gebiet der russischen Region Kursk.Uncredited/Russian Defense Minis

Ukrainische Offensive in Kursk eskaliert. Dies bringt Friedensgespräche ins Wanken. Russland verschiebt Treffen in Doha.

Nach einer überraschenden Offensive ukrainischer Truppen im russischen Kursk hat Russland geplante Friedensgespräche verschoben. Zuvor hatten beide Seiten eine bedeutende Vereinbarung getroffen, Delegationen nach Doha zu entsenden, um indirekt über die Einstellung von Angriffen auf Energieinfrastruktur zu verhandeln. Laut einem Bericht des „Telegraph“ war das Treffen für den 22. August per Video geplant. Ein russischer Diplomat bezeichnete die Offensive als „Eskalation“.

Die Verhandlungen sollten von katarischen Offiziellen vermittelt werden. Ziel war, eine wirtschaftlich belastende Serie von Angriffen auf die Energieinfrastruktur zu beenden. Russland und Ukraine haben beide erheblichen Schaden durch diese Angriffe erlitten. Russland hat durch Drohnenangriffe der Ukraine etwa 15 Prozent seiner Ölproduktion eingebüßt. Ukraine leidet unter anhaltenden Stromausfällen durch russische Raketen- und Drohnenangriffe.

Russland evakuiert 200.000 Zivilisten

Die Eskalation hat nicht nur die Friedensgespräche unterbrochen, sondern auch zu einer intensiven militärischen Lage geführt. Einem Bericht des „Telegraph“ zufolge hat Russland etwa 200.000 Zivilisten aus den Grenzregionen evakuiert. Ukraine behauptet, die Kontrolle über rund 1.000 Quadratkilometer russischen Territoriums erlangt zu haben. Doch Militäranalysten bezweifeln, dass diese Gebietsgewinne langfristig gehalten werden können.

Russland hat das Treffen in Doha bislang nicht vollständig abgesagt, bleibt jedoch skeptisch. Das russische Außenministerium erklärte, dass es keine Verhandlungen über die Sicherheit der zivilen Infrastruktur gebe. „Es gibt keine direkten oder indirekten Verhandlungen zwischen Russland und dem Kiewer Regime über die Sicherheit ziviler kritischer Infrastrukturanlagen“, sagte eine Sprecherin.

Ukraine hält an geplanten Friedensgesprächen fest

Trotz der Unsicherheiten hofft die Ukraine weiterhin, dass das Treffen wie geplant stattfinden könnte. Ein Sprecher der ukrainischen Präsidentschaft bestätigte, dass die Gespräche weitergehen sollen. Ob dies tatsächlich geschieht, bleibt jedoch fraglich, hieß es.