Verkehr in Berlin: Koalition streitet über die Zukunft der Berliner S-Bahn

Die S-Bahn fährt zwei Wochen lang nicht zwischen den S-Bahnhöfen Tiergarten und Charlottenburg (Archiv)

Berlin. Eigentlich wollte der Senat noch vor der Sommerpause über die Zukunft des S-Bahnverkehrs in der Hauptstadt entscheiden. Doch dieser Zeitplan lässt sich nicht mehr halten. Bei einer Beratung des für Finanzen zuständigen Hauptausschusses machten Vertreter aller Abgeordnetenhaus-Fraktionen am Mittwoch deutlich, dass sie noch erheblichen Beratungsbedarf sehen. Nicht einmal im Regierungslager gibt es derzeit Einigkeit, wie es mit der S-Bahn langfristig weitergehen soll.

Auslöser der Kontroversen sind Pläne von Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne), den S-Bahnbetrieb komplett neu zu organisieren. Wie berichtet, will sie Kauf und Wartung der rot-gelben Züge vom täglichen Fahrbetrieb trennen. Ihr erklärtes Ziel: Mehr Einfluss für das Land und der Bruch des Monopols der bundeseigenen Deutschen Bahn, die die S-Bahn seit 1995 über eine 100-prozentige Tochter fest in eigener Hand hält.

Nachdem der Betrieb der Ringbahnlinien (Teilnetz Ring) auch mangels anderer Bewerber im Dezember 2015 erneut an die Bahntochter S-Bahn Berlin GmbH ging, stehen nun die Vergaben der Ost-West- (Teilnetz Stadtbahn) und der Nord-Süd-Linien (Teilnetz Nord-Süd) an. Es geht dabei um viel Geld: Allein für die Beschaffung neuer Fahrzeuge, benötigt werden ab 2026 zwischen 570 und 665 Zwei-Wagen-Einheiten, rechnet der Senat mit einem Investitionsbedarf von 2,4 Milliarden Euro. Dazu kommen noch Zuschüsse für den Betrieb im dreistelligen Millionenbereich.

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