Verkehrsserie: Mit dem Bus 134 durch Spandau: 39 Haltestellen, zwei Welten

Bei Nadja Bartniczak am Parnemannweg in Kladow gibt's Chai Latte und eine Ladung Glück to go

Die Fahrt kann beginnen, der Fahrer ist genervt. Immer das Gleiche auf Buslinie 134. Mit drei Minuten Verspätung verstummt der Motor vor der Wendeschleife am Wasserwerk Spandau. Der Fahrer – Glatze, Spitzbart, rotes Stern-Tattoo am Ellbogen – stemmt sich aus dem Sitz, schüttelt die Beine aus. Von den vier Minuten Pause, die der Fahrplan vorsieht, bleibt ihm eine. "Zum Glück rauche ich nicht mehr", sagt er. Wobei, manchmal würde das Nikotin helfen. Etwa wenn er wie vor ein paar Minuten von einer Frau angeschnauzt wird, die zu spät den Halteknopf gedrückt hatte: "Frechheit!" Spandau eben, meint der Busfahrer. "Im Norden ist's rau. In Kladow, da grüßen die Leute auch mal beim Einsteigen."

Die Türen zischen, der Bus fährt los. Mit einer Minute Verspätung. Linie 134 führt einmal längs durch den Bezirk. 39 Haltestellen, 17 Kilometer, zwei Welten. Das zeigt auch das kulinarische Angebot. Bei Ralf Kalläne an der Ecke Gatower und Heerstraße gibt es große Schale Fleisch und Schultheiß, bei Nadja Bartniczak am Parnemannweg in Kladow Chai Latte und eine Ladung Glück to go. Zwischen ihnen liegen 20 Minuten im 134er.

Dieser Artikel entstand mit den Daten unseres interaktiven Haltestellen-Checks

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