Bei Verleihungszeremonie - Ukrainer verweigert Singen der österreichischen Hymne - neuer Pass aberkannt

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Ein Fan hält eine österreichische Fahne in die Höhe.Michael Kappeler/dpa

In Österreich hat ein Ukrainer seine Staatsbürgerschaft verloren, nachdem er sich geweigert hatte, die Nationalhymne zu singen. Jetzt wurde bekannt, dass der Mann offenbar aus religiösen Gründen handelte.

Weil er sich weigerte, bei der zeremoniellen Verleihung in der Bezirkshauptmannschaft Baden die österreichische Nationalhymne zu singen, ist einem  Ukrainer in Österreich die neue Staatsbürgerschaft wieder aberkannt worden. Nachdem der Vorfall für größere Diskussionen gesorgt hatte und die Hintergründe zunächst unklar waren, berichtete der Österreichische Rundfunk ORF am Freitag von religiösen Gründen.

Singen der Hymne aus religiösen Gründen verweigert

Der Mann gehöre zu den Zeugen Jehovas . Die Religionsgemeinschaft respektiere zwar staatliche Autorität, doch seien Treueschwüre auf einen Staat oder das Singen von Nationalhymnen „nicht vereinbar“ mit biblischen Lehren und den Prinzipien der Gemeinschaft, so der ORF weiter.

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Paragraf 21 des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes sieht eine Verleihung von Staatsbürgerschaften im „feierlichen Rahmen“ vor. Dazu gehöre das „gemeinsame Absingen der Bundeshymne“ – was der Mann jedoch verweigerte.

Politiker: Aberkennung der Staatsbürgerschaft habe nichts mit Schikane zu tun

Die verantwortlichen Politiker stehen geschlossen hinter der Wiederaberkennung der Staatsbürgerschaft. „Wer sich weigert, sich mit Österreich zu identifizieren, zeigt nur, dass er gar nicht gewillt ist, die Grundprinzipien unserer Heimat anzunehmen“, wird der stellvertretende Landeshauptmann von Niederösterreich, Udo Landbauer (FPÖ) , zitiert. Unterstützung erhielt er vom Koalitionspartner im größten Bundesland, der ÖVP. Von dort ließ ein Sprecher wissen, die Aberkennung der Staatsbürgerschaft habe nichts mit Schikane, sondern mit „grundlegenden Werten“ zu tun.