Verluste in Millionenhöhe: Lebensmittelmarke wirft zwei Drittel seiner Produkt raus

Ein Lebensmittelhersteller hat sich von dem Großteil seiner Produkte verabschiedet. Das deutsche Unternehmen steckt in finanziellen Schwierigkeiten.

Veganz bleibt auch im ersten Halbjahr 2023 in der Verlustzone. Der börsennotierte Hersteller verzeichnete einen Umsatz von 7 Millionen Euro, 2,1 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Verlust beträgt 3,7 Millionen Euro. Hinzu kommen einmalige Kosten von 573.000 Euro für die Einführung der neuen Milchalternative Mililk und selbst entwickelten Fleischersatzprodukte.

Die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, dass CEO Jan Bredack erklärt habe: "Wir haben unser Sortiment noch weiter ausgedünnt und dadurch weitere Umsatzeinbußen in Kauf genommen." Von einst 120 Produkten seien nun weniger als 40 im Sortiment. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen nun einen deutlichen Umsatzrückgang im Vergleich zu 2023, als Veganz 16,4 Millionen Euro erlöst hat, sowie ein deutlich verringertes Ebitda, das im Vorjahr bei minus 6,3 Millionen Euro lag.

Diese Produkte sind bei Veganz gestrichen worden

Das Logo von Veganz.
Das Logo von Veganz.

Die Kategorie Sweets und Snacks wurde stark reduziert und dabei viele Keksvarianten gestrichen. Der Hersteller hat auch den Käseersatz-Bereich verkleinert und fokussiert sich nun auf seinen erfolgreichsten Camembert-Ersatz aus Blumenkohl. Trotz der Einsparungen sieht Bredack das Unternehmen auf einem guten Kurs: "Wir haben die Herstellung von Mililk umgestellt und automatisiert."

Die "Lebensmittel Zeitung" berichtet weiter, dass Veganz derzeit nur noch 120 Mitarbeiter beschäftigt und besonders im Vertrieb Einsparungen vorgenommen hat. Statt zwölf sind nur noch drei Mitarbeiter dort tätig, nachdem die Zusammenarbeit mit dem externen Dienstleister Cenfood, der inzwischen insolvent ist, schnell beendet wurde.

Fleischersatz-Produkte sind bei Rewe und Penny gelistet

Investitionen laufen dennoch weiter. Veganz investiert 3 Millionen Euro in den Standort Ludwigsfelde, wo ab Januar die Produktion von Mililk und der Fleischersatz "Peas on Earth" erhöht werden soll. Mililk ist bereits bei Rewe und Penny als Eigenmarke gelistet, ab Oktober soll auch der erste "Peas-on-Earth"-Artikel bei Rewe verfügbar sein. Finanzierungsmaßnahmen werden aktuell mit dem US-Investor Sterling Atlantic LLC und der Investmentbank DelMorgan aus Kalifornien erarbeitet.

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