Fall Rebecca: Die Spuren einer Tragödie
Große Kriminalfälle sind nie bloß die Taten fremder Menschen. Sie werden groß, weil sie tausend unsichtbare Fäden ziehen. Zu unseren Ängsten, zu unseren Fantasien und manchmal auch zu unseren Abgründen. Es sind sehr feine Verbindungen, deshalb gehen sie unter die Haut. Subkutan wie nach einer Injektion wirkt etwas in uns drinnen, wir spüren ihm nach, wir versuchen, es zu benennen und wissen doch im gleichen Augenblick, dass wir es nicht richtig verstehen. Einer hat etwas Schlimmes getan, jemand ist Opfer geworden, etwas Verhängnisvolles legte sich über eine Stunde – und seltsamerweise sind wir mittendrin, irgendwie. Rebecca: Hübsch geschminkt, träumerisch, puppenhaft Es spricht vieles dafür, dass es ein Foto war, das im Fall Rebecca die ersten Fäden zu uns zog. Das Foto eines Mädchens, wie man viele sieht in den Profilen bei Facebook oder WhatsApp. Hübsch geschminkt, träumerisch, beinahe puppenhaft. Warum die Polizei gerade dieses Foto für die öffentliche Fahndung ausgewählt hat, obwohl es so wenig die wahre Rebecca zeigt, wissen wir nicht. Man sieht ein Mädchen, das sich inszeniert. Kein Porträt, nur eine Spielerei mit Wimperntusche und Lippenstift. Durch die Veröffentlichung der Polizei geriet es zur Projektionsfläche. Für die Fantasie, für Geschichten, die dieses Foto wahrscheinlich niemals erzählen wollte. Mag sein, dass es am Ende das Unterbewusstsein eines Beamten war, das die Entscheidung fällte. Mag sein, dass man auf maximale Aufmerksamkeit aus war. Aber aus einem banalen Schnappschuss der Eitelkeit wurde so etwas...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung