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"Verrückte Reise": Nagelsmann blickt voraus - und zurück

Was für ein Triumph!

RB Leipzig hat sich am Donnerstagabend durch das 2:1 gegen Atlético Madrid erstmals für das Halbfinale in der Champions League qualifiziert. Noch vor sieben Jahren spielte man in der Regionalliga.

Julian Nagelsmann beantwortete am Freitag in einer Medienrunde zahlreiche Fragen rund um den RB-Triumph und blickte dabei auch voraus auf das Halbfinale gegen Paris Saint-Germain (Champions League: RB Leipzig - Paris Saint-Germain, Dienstag ab 21 Uhr im LIVETICKER). SPORT1 war dabei und fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Wie hat er den Sieg gefeiert?

"Ich habe eine Grapefruit-Schorle und ein Superbock getrunken. Ich bin früh ins Bett, aber nach solchen Spielen kann ich schlecht schlafen."

Wo gibt es Verbesserungsbedarf?

"Ich habe mir das Spiel noch nicht im Detail angeschaut. Der nächste Gegner (Paris Saint-Germain, d. Red.) spielt komplett anders. Er war eine außergewöhnliche Teamleistung, aber wir haben zu viele Bälle zu schnell hergeschenkt. Nach dem Ausgleichstreffer waren wir wieder gut drin. Wir hatten die notwendige Geduld, um uns den Gegner zurechtzulegen. Das zweite Tor war glücklich, aber die Entstehung war sehr gut. Die Jungs haben auch in der 89. Minute noch an sich geglaubt. Man hatte nicht das Gefühl, dass wir auf diesem Parkett deutlich unerfahrener sind. Wir hatten keinen einzigen Leichtsinnsfehler."

Wie war die Stimmung?

"Wir haben heute das Training nach hinten verschoben, damit die Jungs länger schlafen können. Gestern Abend war die Stimmung ausgelassen. Im Kreis waren sie zuvor auch schon emotionaler als sonst. Es hat richtig geknistert. Die Jungs haben auch Feier-Videos von unseren Nachwuchsmannschaften bekommen. Es freut mich, wenn sich der ganze Klub freut. Die Fans in den Wohnzimmern konnten auch richtig feiern."

Welche Reaktionen bekam er?

"Ich hatte viele Whatsapp-Nachrichten auf meinem Handy. Ich habe alle beantwortet, manche auch nur mit 'Danke'. Man sieht es mir nach. Mein Akku war leer."

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Was erwartet er von Paris?

"Ich erwarte eine Mannschaft, die offensiver auftritt. Thomas Tuchel hat eine gute Idee vom Fußball und kann diese auch immer wieder vermitteln. Sie haben in der Offensive unglaubliche Qualität und in der Defensive Spieler mit großer Mentalität. Es wird spannend zu sehen sein, ob wir vorne ihren Speed wegbekommen und selbst Torchancen kreieren."

Sind deutsche Trainer aktuell die internationale Benchmark?

"Es ist schön, dass mindestens zwei deutsche Trainer im Halbfinale stehen. Einer wird also mindestens im Finale sein. Das ist gut für den deutschen Fußball. Unsere Trainerausbildung ist gut. Ich bin damit zufrieden gewesen, was ich mit auf den Weg bekommen habe."

Wie geht es Marcel Halstenberg?

"Ihm geht es gut. Er hat keine Kopfschmerzen. Ich muss ihm ein Sonderlob aussprechen. Die Mediziner und Physios waren nicht happy, dass er von Anfang ran musste. Ich habe gesagt: ‚Er muss‘. Ich war top zufrieden."

Warum hat Emil Forsberg nicht gespielt?

"Das hängt vom Matchplan ab. Ich war bei ihm auf dem Zimmer und habe es ihm erklärt. Ich versuche immer, ein Spiel vorzuzeichnen. Ich habe die erste Halbzeit einen großen Abnutzungskampf erwartet und, dass wir in der zweiten Halbzeit mehr Räume bekommen."

Was sagt er zu Torschütze Tyler Adams?

"Ich freue mich sehr für ihn. Er ist ein sehr emotionaler Spieler. Ich habe ihn nicht von Anfang gebracht, weil ich mich für Konrad Laimer entschieden habe. Er ist noch sehr jung und hat eine großartige Persönlichkeit. Er hört auf uns und verbessert sich. Wir haben vor dem Spiel gesprochen, dass er nicht anfängt. Er war traurig aber sagte mir, dass er den Unterschied machen kann, wenn er reinkommt. Ich sagte ihm: 'Ja, das kannst du.'"

Wie sieht er die RB-Entwicklung?

"Es ist eine verrückte Reise. Oliver Mintzlaff und Ralf Rangnick haben in den letzten Jahren viele richtige Entscheidungen getroffen. Man muss nur schauen, welche Spiele hier gespielt haben. Hoffentlich können wir uns die nächsten Jahre so weiterentwickeln wie in den letzten sieben Jahren."