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Versammlung der Kölner Grünen: Robert Habecks Lob für streikende Schüler

Der Grünen-Bundesvorsitzende war zu Gast bei den Kölner Parteifreunden.

Von den 1500 Mitgliedern der Kölner Grünen haben am Montagabend nur rund 90 den Weg zur Mitgliederversammlung ins Ehrenfelder Bürgerzentrum gefunden. Das geringe Interesse überraschte vor allem deshalb, weil der Bundesvorsitzende Robert Habeck vorbeischaute, bevor er zu einer Veranstaltung der lit.Cologne mit dem Philosoph Richard David Precht weiterzog. Habeck stürmte eilends auf die Bühne und wusste zunächst nicht so recht, wie es nun weitergehen sollte. „Wollen wir nicht erstmal jemand beglückwünschen, bevor ich meine Rede halte“, fragte er am Rednerpult stehend in Richtung des Kölner Vorstands. Nach kurzem Zögern rief er Lena Möller zu sich auf die Bühne, um sie als 1500. Mitglied der Kölner Grünen zu begrüßen. Die junge Frau erhielt als Geschenk in einen Blumentopf gepflanzte Primeln. „Da Du jetzt weißt, dass Du Primeln bekommen hast, wärest Du nun doch lieber in die SPD eingetreten?“, fragte Habeck und lachte. Lena Möller, seit zwei Wochen Mitglied der Grünen, verneinte und sagte, sie habe sich für die Partei entschieden, weil sie mit den anderen nichts anfangen könne und der Klimawandel und die Gleichstellung ihre Themen seien. Mit der Ansicht steht sie offenbar nicht alleine da – in den vergangenen Jahren stieg die Mitgliederzahl bei den Kölner Grünen von knapp 1000 auf 1500. Gegen Hubschrauber-Station am Kalkberg Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wären die Grünen zudem bundesweit zweistärkste Kraft hinter der CDU. „Wir müssen diesen Schwung mitnehmen und Köln noch grüner machen“, sagte Parteichef Frank Jablonski. Er positionierte sich deutlich gegen den Weiterbau einer Station für Rettungshubschrauber auf dem Kalkberg. Das sei zugefährlich, zudem seien andere Standorte besser geeignet. Zur ehemaligen Grünen-Fraktionschefin im Stadtrat, Kirsten Jahn, die Anfang März ohne Ausschreibung als Geschäftsführerin zum Verein Metropolregion Rheinland wechselte, äußerte sich auf dem Parteitag am Montag niemand. Der Kreisverband hatte zuletzt Ende Januar Stellung dazu genommen und darauf verwiesen, dass die Grünen auch bei Stellen in Organisationen, an denen die öffentliche Hand beteiligt sei – wie bei der Metropolregion Rheinland – ein „transparentes, offenes Ausschreibungsverfahren“ erwarten würden. Robert Habeck konzentrierte sich in seiner Rede auf die bevorstehende Europawahl am 26. Mai und lobte die streikenden Schüler der „Fridays for Future“-Kampagne, die auch in Köln regelmäßig für den Klimaschutz protestieren. „Die Kinder sind auf der Straße, weil sie in der Schule waren und etwas kapiert haben – nämlich die Zusammenhänge.“ Es handele sich um eine Wiederentdeckung der Zivilcourage. Habeck erinnerte daran, dass der Satz „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“ ursächlich grün sei. „Europäische Vereinigung muss das Ziel sein“ Habeck verwies darauf, dass sich die kommende Europawahl von den vorherigen unterscheide, da die Grünen eine gute Chance hätten, sich aktiv an Koalitionsverhandlungen im Europaparlament zu beteiligen. „Es geht auch darum, ob die Idee von Europa als Friedensprojekt fortgesetzt oder zurückgerollt wird“, sagte Habeck. Die Abstimmung zum Brexit im Juni 2016 in Großbritannien habe unter falschen Voraussetzungen stattgefunden. Die Alten hätten damals über die Zukunft ihres Landes und Europas entschieden. Inzwischen habe sich die Situation geändert – insbesondere junge Menschen hätten erkannt, dass Politik eine ernste Angelegenheit sei. Die europäische Vereinigung müsse nun das Ziel sein. Die Grünen werden ihren Europawahlkampf am 24. April auf der Schildergasse starten. Die Partei will zu Werbezwecken ein auf einen Anhänger montiertes Holzhaus aufstellen. Eine neue Internetseite von Kreisverband und Ratsfraktion ist am Montag in Betrieb gegangen....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta