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Verschleppter Vietnamese: Prozess: Vietnamese soll Wagen für Entführung gemietet haben

Verschleppter Vietnamese: Prozess: Vietnamese soll Wagen für Entführung gemietet haben

Berlin. Es gibt viele Bezeichnungen für Long N. H. bei Interviews vor dem Saal 700 des Moabiter Kriminalgerichts. Sie reichen von "Helfershelfer" über "kleines Licht" bis hin zu "Bauernopfer". Der 47-Jährige ist vor dem 3. Strafsenat des Kammergerichts angeklagt wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung. Er ist offenkundig verwickelt in eine Geschichte, die international hohe Wellen schlug: Am 23. Juli 2017 wurden am helllichten Tage in Tiergarten ein Vietnamese und dessen Geliebte von Landsleuten verschleppt und nach Hanoi gebracht.

Die Frau kam mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus. Was aus der Nichte eines hochrangigen Parteifunktionärs wurde, ist unbekannt. Der Mann – Trinh Xuan Thanh, ehemals Vorstandsvorsitzender eines großen vietnamesischen Staatsunternehmens – wurde in der Heimat in zwei Verfahren vor den Volksgerichtshof gestellt und wegen Wirtschaftsdelikten zweimal zu lebenslänglich verurteilt. Die Bundesregierung wertet diese Entführung als völkerrechtswidrigen Akt. Die Beziehungen zu Vietnam sind seitdem erheblich schlechter geworden. Und es gab staatsanwaltschaftliche Ermittlungen.

Der Angeklagte wurde in Prag festgenommen

Der Angeklagte Long N. H. konnte an seinem neuen Heimatort in Prag aufgespürt werden. Er soll bei der vom viet- namesischen Geheimdienst eingefädelten Entführung aktiv geholfen haben. So habe er am 18. Juli 2017 in Prag auftragsgemäß einen BMW X5 angemietet, der "für die Durchführung der Observations- und Ausforschungsma...

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