Verschuldete sterben an der Front - 70.000 Russen gefallen - Freiwillige am meisten gefährdet

Russische Soldaten in der Ukraine<span class="copyright">dpa</span>
Russische Soldaten in der Ukrainedpa

Russlands Krieg in der Ukraine fordert immer mehr Opfer. Die Zahl der toten russischen Kämpfer übersteigt wohl mittlerweile 70.000. Freiwillige machen dabei den größten Teil aus.

Mehr als 70.000 Menschen, die in Russlands Militär dienen, sind im Ukraine-Krieg gestorben. Das zeigen Daten, die „BBC“ analysiert hat. Laut der Analyse machen freiwillige Kämpfer, die nach Kriegsbeginn der Armee beitraten, die größte Gruppe der Toten aus.

Freiwillige besonders gefährdet

„BBC“ und die unabhängige Website Mediazona haben die Daten durch die Auswertung der Namen von Toten, die in offiziellen Berichten, in den Medien und auf sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, zusammengetragen. Seit Oktober letzten Jahres sterben wöchentlich mindestens 100 Freiwillige. In einigen Wochen wurden sogar mehr als 310 Todesfälle registriert. Die Freiwilligen sind oft in besonders schwierigen Kampfgebieten eingesetzt, was zu hohen Verlusten führt.

Viele der Freiwilligen stammen aus Regionen Russlands, in denen stabile Arbeitsplätze rar sind. Die russische Regierung versucht, durch verstärkte Anreize mehr von ihnen zu rekrutieren, um eine offizielle Mobilisierungswelle zu vermeiden. Ein Soldat berichtete der BBC: „Wir wurden einfach auf den Paradeplatz geworfen und bekamen kaum Ausrüstung.“ Ein anderer sagte: „Wenn man überleben will, muss man seine eigene Ausrüstung kaufen.“

Auch Ausländer rekrutiert

Neben Freiwilligen schickt Russland auch Gefangene und Menschen mit Schulden an die Front. Menschen aus anderen Ländern, wie etwa aus Zentralasien, werden ebenfalls für den Dienst rekrutiert. Diesen wird eine vereinfachte Staatsbürgerschaft versprochen, wenn sie den Krieg überleben. „BBC“ berichtet, dass die Regierungen von Indien und Nepal bereits gefordert haben, ihre Bürger aus dem Krieg zurückzuholen.