Verschwurbelt: Schulz will nicht wegen Sexismus Kanzler werden

Männerbonus? Martin Schulz jedenfalls will davon nichts hören. (Bild: AP)
Männerbonus? Martin Schulz jedenfalls will davon nichts hören. (Bild: AP)

Martin Schulz will mit klaren Ansagen Regierungschef werden. Jetzt versuchte der SPD-Kanzlerkandidat mit einem Tweet zur Gleichberechtigung zu punkten. Denn nur weil er ein Mann ist, so Schulz, will er nicht Wahlsieger werden. Angela Merkels Partei findet das natürlich alles überflüssig.

Angela Merkel (CDU) ist seit nunmehr elf Jahren Bundeskanzlerin und hat eine Reihe männlicher Herausforderer besiegt. Angesichts dieser Tatsache mutet es doch etwas seltsam an, dass SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sexistische Wähler ausgemacht haben will, auf deren Stimmen er getrost verzichten könne.

Insgesamt fiel der Tweet von Schulz recht verschwurbelt aus: „Man kann mich als Mann nicht schlimmer beleidigen, als wenn man mich wegen meines Geschlechts einer Frau vorzieht“, schrieb er. Und schickte einen Aufruf hinterher: „Wir haben viel zu tun!“ Aber wie kommt der Sozialdemokrat darauf, dass tatsächlich so viele Wähler ihn auf diese Weise „beleidigen“ würden?

Die Frage stellt sich beim Noch-Koalitionspartner selbstredend nicht. CDU-Generalsekretär Peter Tauber, seines Zeichens eifriger Twitter-Nutzer, konterte umgehend. Fünf Minuten nach dem Schulz-Tweet antwortete er: „Nicht beleidigt sein: Die meisten ziehen eh Angela Merkel vor.“

Schulz erhielt für seinen Tweet über 550 Likes, Tauber über 310. Im jüngsten ARD-Deutschlandtrend kam Merkel auf 60 Prozent Zustimmung. Schulz wurde von 52 Prozent der Bürger positiv bewertet, allerdings wollte sich jeder Fünfte noch kein Urteil erlauben oder kennt den Merkel-Herausforderer gar nicht.

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