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Versorgungszentren: Minister wollen Einfluss von Investoren begrenzen

MAGDEBURG (dpa-AFX) - Die Gesundheitsminister der Länder wollen den Einfluss von privaten Investoren bei der Gründung und dem Betrieb von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) einschränken. Dazu soll eine entsprechende Bundesratsinitiative gestartet werden. Außerdem wird der Bund gebeten, entsprechende gesetzliche Regelungen zu überprüfen. Das haben die Ressortchefs bei ihrer zweitägigen Konferenz in Magdeburg einstimmig beschlossen.

Das Anliegen vereine die Gesundheitsminister der Länder seit Jahren, vom Bund erwarte man hier Änderungen, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag.

Schon länger kritisieren Gesundheitsexperten, dass Arztpraxen zunehmend von profitorientierten Unternehmen übernommen werden und so immer mehr Sitze niedergelassener Ärzte in MVZs gebündelt werden.

Es gebe Investorengruppen, die nichts mit Medizin zu tun hätten, die zum Teil bundesweit Facharztsitze übernehmen würden, sagte Leonhard. "Das ist nicht das, was wir uns für die Gesundheitsstruktur bundesweit wünschen weiterhin", sagte sie. Dies führe zu Kostenstrukturen, die nicht optimal seien. Außerdem werde so die freiberufliche Ärzteschaft zurückgedrängt, zum Beispiel in den Fachrichtungen Radiologie, Augenheilkunde oder Zahnmedizin.