Verstappen: "Die können sich jetzt verpissen!"
Machtdemonstration von Max Verstappen! Das Schwächeln von Red Bull in Singapur war offensichtlich nur eine Episode. Der Formel-1-Weltmeister hat sich im Qualifying auf den Großen Preis von Japan die Pole Position gesichert.
Der WM-Führende aus den Niederlanden schwang zu alter Stärke auf und holte überlegen den ersten Platz mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung. Für Verstappen war die Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche eine Genugtuung. Er erklärte: „Wir hatten ein schlechtes Wochenende. Und dann fangen die Leute natürlich an, darüber zu reden, dass das alles nur wegen der Technischen Richtlinien passiert sei.“
Er fügte im Anschluss noch eine deutliche Nachricht an seine Kritiker hinzu: „Die können sich jetzt verpissen! Ich habe darauf gebrannt, hier ein gutes Wochenende zu haben und dafür zu sorgen, dass wir stark sind.“ Verstappen macht damit deutlich, dass die Kritik von Singapur für ihn eine sehr große Motivation für das Rennwochenende in Japan war.
Red-Bull-Chefberater Helmut Marko war im Anschluss an die Quali glücklich über die Leistung von Verstappen und lobte ihn. Bei Sky freute er sich: „Max war hochmotiviert. Seine Runde war unglaublich. Es ist wieder alles im Lot.“
Marko fügte hinzu: „Max wollte zeigen, wer der Beste ist. Ihm ist alles gelungen, es war atemberaubend.“ Der Niederländer habe nach dem schwachen Wochenende in Singapur bewiesen, dass er der Beste in der Formel 1 sei, so der Chefberater.
Piastri überzeugt im McLaren
Auf Rang 2 und 3 folgten Oscar Piastri und Lando Norris im McLaren. Für den 22 Jahre alten Rookie Piastri aus Australien war es das bislang beste Qualifying-Ergebnis in der Königsklasse. „Es war eine super Teamleistung. Ich freue mich, dass beide so weit vorne stehen. Es wird ein spannendes Rennen“, meinte McLaren-Boss Zack Brown nach dem Qualifying. Er bezeichnete die Leistung als ein „fantastisches Ergebnis“.
Verstappens Teamkollege Sergio Pérez belegte Platz 5 zwischen den Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir so nah an den McLaren dran sind. Es war klar, dass wir hinter ihnen landen werden. Wir können uns nichts vorwerfen, wir haben das Bestmögliche herausgeholt“, bilanzierte Leclerc. Rekord-Champion Lewis Hamilton und George Russell im Mercedes folgen auf 7 und 8.
„Das Qualifying hat gezeigt, wo wir stehen. Wenn es eine Strecke gibt mit unterschiedlichen Anforderungen fühlt sich der Wagen nicht so wohl. Das Rennen wird eine große Herausforderung werden“, meinte Russell.
Bei seinem Heimrennen wird Yuki Tshunoda (AlphaTauri) von Platz 9 in das Rennen gehen. Darüber war er sehr glücklich: „Es ist etwas ganz Besonderes und echt verrückt, diese Unterstützung von den Fans zu spüren. Ich habe Q3 eigentlich gar nicht erwartet, aber jetzt so weit vorne zu stehen, ist super. Damit bin ich zufrieden. Das Rennen wir eine Herausforderung werden, die Strategie wird entscheidend sein. Aber ich möchte es maximal genießen mit den Fans. Die Top-10 sind das Ziel.“
Hülkenberg scheitert in Q1
Der gebürtige Emmericher Nico Hülkenberg geht im Haas von Startplatz 18 ins Rennen, seit fast drei Monaten wartet der 36-Jährige auf WM-Punkte. Er schied bereits in Q1 aus. „Auf der einen Seite fehlt uns hier der Speed. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir wussten vor dem Qualifying, dass es schwierig wird, durch das Q1 zu kommen“, berichtete der Deutsche enttäuscht.
In Q1 gab es zwischenzeitlich eine rote Flagge nachdem Logan Sargeant nach einem Fahrfehler in die Bande gecrasht ist. Dabei ist die komplette linke Seite des Autos kaputt gegangen.
Red Bull, das die ersten 14 Rennen der Saison bis zum Lauf auf dem engen Stadtkurs in Singapur gewann, kann am Sonntag (7.00 Uhr MESZ) und damit bereits im siebtletzten Grand Prix des Jahres zum insgesamt sechsten Mal die Konstrukteurs-WM perfekt machen. Red Bull muss hierzu mindestens einen Punkt mehr ergattern als der erste Verfolger Mercedes und darf maximal 23 Zähler auf den WM-Dritten Ferrari einbüßen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)