100 Perlen im Verdauungstrakt: Bubble-Tea bringt Mädchen ins Krankenhaus

Drei verschiedene Sorten Bubble-Tea, unten liegen die "Bobas" - die Perlen. In großer Menge können sie anscheinend zu Verstopfungen führen. (Symbolbild: Getty Images)
Drei verschiedene Sorten Bubble-Tea, unten liegen die "Bobas" - die Perlen. In großer Menge können sie anscheinend zu Verstopfungen führen. (Symbolbild: Getty Images)

Eine 14-jährige Chinesin hat wohl zu viel Tee getrunken – zu viel Bubble-Tea. Denn die bunten Fruchtkugeln, die das Modegetränk besonders machen, haben sich in ihrem Magen angesammelt und so für einen Krankenhaus-Aufenthalt gesorgt.

Im Jahr 2013 war es, als zahlreiche Bubble-Tea-Filialen die deutschen Fußgängerzonen überschwemmten. Die Nachfrage war riesig nach dem neuen Modegetränk, das aus – klar, dem namensgebenden Tee – bestand und angefüllt war mit den “Bobas”: knallbunte Fruchtperlen, die im Mund süß zerplatzen sollten. Doch der Trend hielt sich in Deutschland nicht lange, weil Lebensmitteltechniker – so schrieb es die „Zeit“ damals – krebserregende Giftstoffe in den Perlen gefunden haben wollten. Bis heute sei allerdings nicht ganz klar, ob eine Gesundheitsgefahr bestanden habe. Dennoch: Der Bubble-Tea verschwand in Deutschland so schnell, wie er gekommen war.

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Nicht so in China. Vor einer Woche, also sechs Jahre später, landete Bubble-Tea nun wieder in Schlagzeilen: Im Land der Mitte tauchte der CT-Scan eines 14-jährigen Mädchens aus der östlichen Provinz Zhejiang auf, das mit Magenschmerzen ins Krankenhaus gekommen war.

Einhundert runder Feststoffe auf den CT-Scans

Die Teenagerin klagte zudem über Appetitlosigkeit und litt seit mindestens fünf Tagen an Verstopfung. Nach einer Erst-Untersuchung, bei der die Ärzte keine Ursache finden konnten, wurde ihr Unterleib mit einem Computertomographen untersucht. So ein Gerät erlaubt es, aus unterschiedlichen Richtungen eine Vielzahl an Röntgenaufnahmen des fraglichen Bereichs anzufertigen und somit eine bessere Diagnose zu ermöglichen.

Rot umkreist auf den CT-Scans der 14-jährigen Chinesin sind die runden Schatten - vermutlich Bubble-Tea-Perlen. (Bild: Screenshot)
Rot umkreist auf den CT-Scans der 14-jährigen Chinesin sind die runden Schatten - vermutlich Bubble-Tea-Perlen. (Bild: Screenshot)

Laut “AsiaOne” sah dann Zhang Louzhen, ein Facharzt für bildgebende Verfahren, auf den Scans Unmengen kleiner runder Feststoffe. Der gesamte Verdauungstrakt des Mädchens, vom Magen bis zum Darm, war voll davon.

In Maßen genießen ist gefahrlos

Also fragte er, was sie denn zu sich genommen habe, bevor die Symptome begannen. Einen Bubble-Tea, lautete ihre Antwort. Auch auf Nachfrage blieb sie bei der Antwort, nicht mehr als einen Tee getrunken zu haben. Im Gespräch mit “AsiaOne” sagte Louzhen: “So viele unverdaute ‘Perlen’ kommen nicht von nur einem Getränk. Das müssen schon mehr gewesen sein.” Er vermutet vielmehr, dass sich das Mädchen nicht getraut habe, die Wahrheit im Beisein ihrer Eltern zu sagen.

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Wie aber konnte es dazu kommen, dass sich einhundert Perlen im Magendarmtrakt des Mädchen ansammelten, wenn diese doch eigentlich im Mund zerplatzen sollten? Die Perlen für gewöhnlich mit einer dünnen Schicht ummantelt, die aus Tapioka-Mehl hergestellt wird. Zerplatzt diese nicht im Mund oder werden die Perlen unzerkaut hinuntergeschluckt, sind sie dennoch schnell und leicht verdaulich.

Doch manche Boba-Hersteller nutzen weniger gut verdauliche Verdickungs- und Konservierungsmittel. Die Perlen widerstehen dann länger der menschlichen Verdauung. Dennoch – wer den Perlen-Tee in Maßen zu sich nimmt, sollte ihn auch weiterhin gefahrlos genießen können. Und nicht so enden, wie die 14-jährige Chinesin, der ein Abführmittel verschrieben werden musste.

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