Versunkenes Dorf aus Netflix-Serie taucht auf
Normalerweise sieht man von diesem überfluteten Dorf nur noch die Kirchturmspitze. Doch Wartungsarbeiten geben nun den Blick frei auf die Überreste des mythenumwobenen Ortes.
Das Dorf Graun in Südtirol liegt nahe der Grenze zu Österreich und der Schweiz. Doch was den Ort, der auf italienisch Curon heißt, so berühmt macht, ist, dass er im Jahr 1950 überflutet wurde. Seitdem ragt nur noch der Kirchturm der St.-Katharina-Kirche aus dem Wasser, um den sich Legenden ranken. Durch sie wurde auch die nach dem Dorf benannte Mystery-Serie inspiriert, die im vergangenen Jahr auf der Streaming-Plattform Netflix erschien.
Wartungsarbeiten geben einen besonderen Einblick
In der siebenteiligen ersten Staffel geht es um die Protagonistin Anna, die nach 17 Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt und dort mit ihren Zwillingen ihrer düsteren Vergangenheit begegnet. Die Serie wurde mit dem deutschen Netflix-Hit "Dark" verglichen. Das Dorf spielt eine entscheidende Rolle, denn der Legende nach sind die Kirchturmglocken trotz der Überflutung manchmal zu hören, und wer sie hört, soll dem Tode geweiht sein.
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Auf den Aufnahmen der Fotografin Luisa Azzolini ist nun der Grund des Stausees während der Wartungsarbeiten zu sehen. Denn für die Renovierung wurde der Reschensee komplett abgelassen, so dass Curon für einen kurzen Moment wieder begehbar ist. Azzolini teilte die Fotos auf ihrem Twitter-Account. Dazu schrieb sie: "Die Überreste des alten Dorfes Curon sind wieder aufgetaucht! Was für ein seltsames Gefühl, zwischen den Trümmern der Häuser zu gehen."
Curon come non si era mai vista!
Per motivi di manutenzione, hanno semi prosciugato il lago di Resia e sono riaffiorati i resti dell’antico paese ci Curon!❤️
Una strana sensazione camminare sulle macerie delle case...#curon #lagodiresia #reschensee #altoadige #südtirol pic.twitter.com/VtZGdSPHoU— Louise DM 🇮🇹 🌋 (@AvventuraL) May 16, 2021
Von den meisten der einst 160 Häuser sind nur noch Treppenstufen oder Grundmauern erhalten. Mancherorts erinnern aber noch Kellergewölbe an die Vergangenheit. Bald werden die Arbeiten beendet sein und das Wasser wieder in das Becken strömen. Dann bleibt wie gewohnt von dem Dorf nur noch die Kirchturmspitze sichtbar, die jedes Jahr Touristen an den größten See Südtirols lockt.
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Ob es eine zweite Staffel der Serie über das Dorf geben wird, steht übrigens noch nicht fest. Solange müssen sich Fans mit den ungewöhnlichen Aufnahmen des alten Ortes begnügen.
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