Verteidigungsfähigkeit gefährdet - Osteuropäische Nato-Staaten ringen um Nachwuchs in der Armee
Osteuropäische Nato-Staaten haben immer mehr mit Soldatenmangel zu kämpfen. Die sinkenden Zahlen in der Tschechischen Republik, Polen und Rumänien gefährden die Verteidigungsfähigkeit.
Die Armeen der osteuropäischen Nato-Staaten wie der Tschechischen Republik, Polen und Rumänien haben mit einem erheblichenMangel an Rekruten zu kämpfen. Besonders der Krieg in der Ukraine zeigt den dringenden Bedarf an neuen Soldaten. Die Tschechische Republik bemüht sich seit Jahren um die Aufstockung der Truppen. General Karel Rehka, Chef der tschechischen Streitkräfte, sagte gegenüber „Reuters“: „Wenn wir nichts dagegen unternehmen, könnten wir möglicherweise unsere Friedenssicherung und Abschreckungspotentiale verlieren.“ Um dem entgegenzuwirken, nahmen diesen Sommer etwa 80 tschechische Schüler an einem vierwöchigen Militärtraining teil.
Polen strebt große Armee an
Auch Polen kämpft mit sinkenden Zahlen. Das Land möchte seine Armee auf 300.000 Soldaten vergrößern. General Karol Dymanowski erklärte: „Wir haben diese Herausforderungen aufgrund des hart umkämpften Arbeitsmarktes.“ Trotz einer Anhebung der Einberufungsgrenze und einer Kampagne namens „Ferien mit der Armee“, die militärische Grundausbildung für Bürger im Alter von 18 bis 35 Jahren anbietet, quittierten allein im letzten Jahr 9000 Soldaten ihren Dienst. Der Leiter der Organisation im polnischen Generalstab betonte die Notwendigkeit, attraktivere Angebote und finanzielle Anreize zu schaffen.
Rumänien mit unbesetzten Offiziersposten
Rumänien hat ebenfalls große Schwierigkeiten, genügend Soldaten anzuwerben. Dort sind fast die Hälfte der Offiziersposten und mehr als 20 Prozent der Positionen für Soldaten unbesetzt. Der Mangel an qualifiziertem Personal hat dazu geführt, dass viele Waffensysteme, wie die Patriot-Raketenabwehrbatterien und F-16-Kampfjets, nicht voll einsatzfähig sind. Laut einem Verteidigungsbeamten müsse man prüfen, welche Gesetze geändert werden müssen, nicht nur in Rumänien, sondern auch in anderen Ländern, um die Soldaten im Dienst zu halten.