Verwaltung: Berliner Ämter bereiten sich schleppend auf Ehe für alle vor

Für die ersten Monate warnen die Ämter Heiratswillige vor langen Bearbeitungszeiten

Die Mitarbeiter in den Berliner Standesämtern haben derzeit eine Menge Arbeit. Zu der ohnehin hohen Zahl an Hochzeitsanträgen kommen nun auch noch etliche homosexuelle Paare, die heiraten oder ihre eingetragenen Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln wollen. Am 1. Oktober tritt das Gesetz zur Ehe für alle in Kraft.

Für die ersten Monate warnen die Ämter vor langen Bearbeitungszeiten. Wie lange Schwule und Lesben auf ihre Trauung warten müssen, ist von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. In Tempelhof-Schöneberg etwa soll es noch Termine für den 5. Oktober geben. Tatsächlich steht die für gleichgeschlechtliche Ehen nötige Software in den Ämtern aber erst am Stichtag zum 1. Oktober zur Verfügung. Mit Startschwierigkeiten darf also gerechnet werden. Auch die Anmeldungen liefen noch nicht reibungslos ab, sagt Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg: "Die Standesämter werden eher zögerlich in die Lage versetzt, mit der neuen Situation umgehen zu können." Kurios sei, dass die Software, die bundesweit eingesetzt wird, nicht zwei Männer oder zwei Frauen als Paar listen kann. Ein Ehepartner wird also als Mann geführt, einer als Frau. "Zum Glück hat das im Alltag kaum Konsequenzen", sagt Steinert. Erst im Herbst 2018 soll der Fehler behoben sein.

Wer seine eingetragene Lebenspartnerschaft umwandeln will, muss sich an das Standesamt des Bezirks wenden, in dem er gemeldet ist. Nötig ist ein gültiger Reisepass oder Personalausweis, eine Geburtsurkunde oder beglaubig...

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