Verzweifelter Politiker - Ehemaliger schottischer Regierungschef spricht über seine Zukunftsangst in Großbritannien
Die jüngsten Unruhen in England und Nordirland haben auch in Schottland Besorgnis ausgelöst. Der ehemalige Erste Minister Humza Yousaf hinterfragt angesichts steigender Islamophobie seine eigene Zukunft im Vereinigten Königreich.
Humza Yousaf, der ehemalige Regierungschef von Schottland, hat Bedenken geäußert, ob er und seine Familie eine Zukunft in Schottland oder im Vereinigten Königreich haben. Dies folgt auf mehrere Tage gewaltsamer Ausschreitungen in Städten in ganz England und Nordirland. Auch in Schottland kann es in den kommenden Wochen zu geplanten Protesten und Gegenprotesten kommen.
Yousaf, war der erste Muslim, der eine große britische Partei führte. Laut „BBC“ teilte Yousaf mit, dass er „so schottisch wie nur möglich“ sei, aber er sich unsicher sei, ob er eine Zukunft für seine Frau und seine drei Kinder in Schottland, dem Vereinigten Königreich oder gar in Europa sehe.
Tendenzen steigender Islamophobie
Yousaf äußerte seine Besorgnis über den Anstieg der Islamophobie. „Wir sehen jetzt das Ergebnis von Jahrzehnten anti-migrantischer und anti-muslimischer Rhetorik, die in unserem politischen Diskurs normalisiert wurde und nun auf die gewalttätigste Weise zum Ausdruck kommt“, fügte er laut „BBC“ hinzu.
Er erzählte die Geschichte seines Vaters, der pakistanische Identitätskarten und Pässe bereitgehalten hatte, falls die Familie das Land verlassen müsste, berichtet „Herald“. „Als ich jünger war, habe ich meinen Vater ausgelacht, weil er sich um den pakistanischen Personalausweis und Pass bemühte und sagte: 'Man weiß nie, Sohn, wir müssen vielleicht dieses Land verlassen.' Wir lachten darüber. Jetzt denke ich, dass es keine so lächerliche Idee war,“ sagte Yousaf nachdenklich. „Ich möchte nicht gehen. Schottland ist das Land, das ich liebe.“
Proteste mit über 400 Festnahmen
Die Unruhen in Städten wie Rotherham, Middlesbrough, Bolton sowie Plymouth und Belfast haben zu über 400 Festnahmen geführt, von denen 100 bereits angeklagt wurden. Diese Gewaltwelle wurde durch Fehlinformationen im Internet geschürt, die sich auf die tödliche Messerattacke auf drei Mädchen in Southport bezogen. Premierminister Keir Starmer hat die Gewalt scharf verurteilt und betont, dass die Regierung „alle notwendigen Maßnahmen“ ergreifen werde, um die Unruhen zu beenden.