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Vettel und Ferrari: Das Protokoll der nächsten Demütigung

Sebastian Vettel kam in Brasilien nicht über Platz sechs hinaus

"Auf einer Skala von Eins bis Zehn war es eine Eins. Es war ein schwieriger Tag."

Aus den Worten, die Sebastian Vettel nach dem Großen Preis von Brasilien bei RTL von sich gab, war die Ernüchterung über ein abermals enttäuschendes Rennen deutlich herauszuhören.

Während der 31-Jährige mit großen Hoffnungen von Platz zwei aus in das Rennen gestartet war, stand am Ende nur ein sechster Platz auf der Anzeigentafel.

"Natürlich bin ich nicht komplett - oder besser gesagt gar nicht glücklich, weil wir auch den Konstrukteurstitel verloren haben", ließ der Ferrari-Pilot die Journalisten in Interlagos wissen.

Schlechter Start für Vettel

Ein dritter Platz von Kimi Räikkönen und der sechste Rang des Deutschen genügten nicht, um Sieger Lewis Hamilton und den fünftplatzierten Valtteri Bottas anzugreifen. (Service: Die Teamwertung der Formel 1)

Doch nicht nur die verlorene Team-WM sorgte beim Heppenheimer für schlechte Laune. Es war die gesamte Ferrari-Performance, die abermals für Kopfschütteln sorgte.

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Bereits der Start war für Vettel ein einziges Ärgernis. Erst fuhr der von Rang drei startende Bottas am 31-Jährigen vorbei und sorgte für eine Mercedes-Doppelführung, dann konnte sich Vettel auch des heranstürmenden Max Verstappen nicht erwehren. "Wir waren so oder so nicht schnell genug", sagte Vettel im Anschluss.

Trotz dessen, dass der Deutsche mit den taktisch vermeintlich vorteilhafteren Soft-Reifen startete, konnte er mit seinen Konkurrenten nicht mithalten. Dass die von der Konkurrenz gewählten Supersoft-Reifen so lange durchhalten würden, hatte man bei der Scuderia nicht erwartet. "Aber es war eigentlich kein Problem", musste Vettel nach dem Rennen zugeben.

Auch nach dem ersten Boxenstopp wurde es nicht besser. Auf der Medium-Mischung kam Vettel der Grip vollkommen abhanden – Teamkollege Räikkönen wurde deswegen sogar vorbei gewunken. (Service: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Sensorproblem bremst Vettel

Dass ein Sensorproblem für einen großen Teil der Misere verantwortlich war, gab die Scuderia erst im Nachgang bekannt. Mit Beginn der Einführungsrunde war bei den Roten klar, dass an Vettels Auto etwas nicht stimmt.

"Das bedeutete, dass er das gesamte Rennen über andere Settings fahren musste als ursprünglich geplant. Das machte das Auto deutlich schwieriger zu fahren", erklärte Teamchef Maurizio Arrivabene.

Doch es waren nicht nur die Sensorprobleme, die Vettel Schwierigkeiten bereiteten.

Kommandostand trifft falsche Entscheidung

Nach seinem zweiten Boxenstopp musste sich der viermalige Weltmeister zu allem Übel auch noch durch den Verkehr kämpfen. Wie schon häufig in dieser Saison wurde der Stopp vom Ferrari-Kommandostand so unglücklich geplant, dass der 31-Jährige im größten Verkehr zurück auf die Strecke musste.

"Ich habe alles versucht, aber das Resultat ist natürlich schlecht", konstatierte Vettel im Anschluss.

Den Saisonabschluss in Abu Dhabi am kommenden Wochenende muss der Ferrari-Star noch über sich ergehen lassen. Dann ist die für ihn so frustrierend verlaufene Saison endlich vorbei.