Warum der VfB gegen Bayern lieber in München spielen würde
Union Berlin – 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)
Gegen Köln haben die Eisernen ihre mit Abstand beste Bundesliga-Bilanz (6-1-0), zuhause gab es bisher drei Siege. Tore gab es immer, in 2022 (2x 1:0 für Union) aber nur spärlich. Außer gegen Union hat Köln gegen alle aktuellen Bundesligisten gewonnen.
Die Berliner sind 16 Heimspiele ungeschlagen, nähern sich dem Vereinsrekord (21). Köln gewann auswärts diese Saison erst ein Mal und blieb in vier der letzten fünf Spiele torlos. Das 1500. Auswärtsgegentor seiner Bundesliga-Geschichte will der Gast noch etwas aufschieben - drei fehlen.
Mainz 05 – TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)
Im Hinspiel (4:1) beendete die TSG eine Serie von drei Niederlagen gegen den FSV, der in der Bilanz dennoch weiter führt (12-7-8) und gegen keinen Erstligisten mehr Tore geschossen hat (50.).
Zuhause gewann man allerdings nur drei der letzten neun Südwestduelle. Die Mainzer haben erstmals in dieser Saison drei Spiele in Folge gewonnen, vier wären ein Novum unter Trainer Bo Svensson, aber gut möglich gegen schwächelnde Hoffenheimer.
Die TSG kann nach zwölf sieglosen Ligaspielen den nächsten Vereinsrekord einstellen – sechs Niederlagen in Folge gab es nur 2012/13. Erstmals seit sieben Jahren droht den Kraichgauern ein direkter Abstiegsplatz.
Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr)
Dem historischen 0:6 vom Dezember 2021 folgten zwei Remis in Freiburg, nun will Borussia endlich wieder gegen den SC gewinnen und Jubiläum feiern: Es wäre der 500. Bundesliga-Heimsieg des Altmeisters.
Zuhause klappte es gegen SC meistens (11-7-2), aber Samstag kommen die punktemäßig besten Freiburger aller Zeiten nach Gladbach, die auch zwei Jubiläen im Visier haben. Realistischer als ihr 1000. Bundesliga-Tor, wozu es fünf Treffer bedürfte, ist das 100. Remis von Trainer Christian Streich im 342. Bundesliga-Spiel. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Borussias Weltmeister Christoph Kramer steht übrigens vor seinem 250. Bundesligaeinsatz und hat Grund zur Zuversicht, bisher hat er jedes Heimspiel gegen den SC gewonnen (5x).
VfL Bochum – Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr)
Das kleine Revierderby ist zur 60. Auflage auch ein Kellerderby. Gutes Omen für den VfL: Dass der Letzte beim Vorletzten gewann, kam zuletzt vor fünf Jahren (HSV – Köln 0:2) vor. Dafür spricht die Derby-Bilanz (15-11-33) gegen den VfL, sogar zuhause (9-7-13) ist sie deutlich negativ.
In Bochum gab es nur einmal, am 8.12.1979, keine Tore. Es kommt zum Duell der Liga-Schießbuden, Bochum hat die meisten Gegentore (54), gefolgt von zuletzt minimalistischen Schalkern (42), die als erster Tabellenletzter in 60 Bundesliga-Jahren fünf Spiele ungeschlagen sind und doch Letzter blieben.
Während der seit drei Spielen punkt- und torlose VfL rund 85 Prozent seiner Punkte zuhause holte, gönnt sich Schalke weiterhin die längste Auswärts-Sieglos-Serie aller Zeiten (38 Spiele). Gästecoach Thomas Reis feiert bei seiner Rückkehr nach Bochum Jubiläum – sein 50. Bundesliga-Spiel.
FC Augsburg – Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)
Nur in der ersten gemeinsamen Saison 2011/12 gab es zwei Unentschieden, danach keines mehr. Augsburg führt in der Bilanz (11-2-8), die kein 0:0 enthält, und gewann die beiden letzten Duelle. Elf Siege gab es nur noch gegen Mainz für den FCA, der zuhause immer gegen Werder traf.
Die Bremer feierten drei Siege in Augsburg, zuletzt am 22. September 2018 (3:2). Keine Mannschaft schoss zuhause weniger Tore als der FCA (10), aber nach zuletzt drei 1:0-Siegen winkt ein Vereinsrekord – vier Heimspiele ohne Gegentor wären ein Novum in der Bundesliga.
Aufsteiger Werder beeindruckt mit ausgeglichener Auswärtsbilanz (4-2-4). Beide Mannschaften haben 2023 noch nicht Unentschieden gespielt.
VfB Stuttgart – Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr)
Lieber würde der VfB wohl in München spielen, wo er 2022 zwei Remis (je 2:2) schaffte und 2018 letztmals gegen Bayern gewann (4:1). Zuhause quittierte er dagegen seit Dezember 2010 zwölf Pflichtspiel-Niederlagen, davon zehn in der Liga. Letzter Heimsieg des VfB: 10. 11. 2007 (3:1).
VfB-Coach Bruno Labbadia dürfte kaum prädestiniert dafür sein, die Horror-Serie zu beenden, seine eigene ist in der Trainergilde unerreicht: Er verlor 13-mal gegen die Bayern, die in dieser Saison von den letzten 22 Pflichtspielen nur eins verloren. Außerdem winkt dem Verein ein trauriger Bundesliga-Rekord: Als erster könnte er zuhause 100 Gegentore von einem Klub eingeschenkt bekommene, zwei Bayern-Tore fehlen noch.
Zwei Münchner Klub-Legenden müssen Attacken aus den eigenen Reihen befürchten: Thomas Müller würde mit seinem 310. Sieg seinen Boss Oliver Kahn (Platz 2 der Bundesliga-Historie) einholen und Kingsley Coman, der in den letzten drei Spielen traf, würde mit seinem 36. Bayern-Tor Stefan Effenberg in der Vereinswertung überholen.
Bayer Leverkusen – Hertha BSC (Sonntag, 15.30 Uhr)
Von den vergangenen sieben Duellen gewann Favorit Bayer nur eines und zuhause nur zwei in den letzten fünf Jahren. Trotzdem ist die Heimbilanz noch deutlich (15-5-6). Erstaunlich aber, dass Hertha nur in zwei der 26 Leverkusen-Gastspielen torlos blieb (2000/0:4 und 2020/0:0).
Hertha-Coach Sandro Schwarz wartet in Leverkusen noch auf Punkte und Tore, mit Mainz verlor er 0:1 und 0:2 dort. Bayer hat eine negative Heimbilanz (4-2-5) und schon jetzt so viele Heimniederlagen wie vergangene Saison. Sonntags ist das Werksteam seit drei Spielen sieglos, während die Hertha an diesem Tag zwei der letzten drei Spiele gewann. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Ihr Problem ist die Auswärtsschwäche – erst ein Sieg und vier Punkte. Zuletzt gab es sechs Auswärtsniederlagen in Folge, so schlimm war es seit 2016/17 (9x) nicht mehr. Bayer-Torwart Lukas Hradecky erreicht als erster Finne der Bundesliga-Geschichte die Marke von 250 Spielen.
VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17.30 Uhr)
Die Tabellennachbarn (7. gegen 6.) treffen sich zum 42. Mal in der Bundesliga. Seit 30 Duellen fielen stets Tore, in Wolfsburg seit 1998 maximal vier. Für den VfL ist die Eintracht der Lieblingsgegner, gegen keinen hat er eine bessere Bilanz (21-12-8).
Seit drei Spielen haben die Hessen die Wölfe nicht geschlagen, zuletzt gab es zwei 0:2-Pleiten. Hinzu kommt ihr Formtief, drei der letzten vier Pflichtspiele wurden verloren, in der Liga gab es zuletzt erstmals in dieser Saison zwei Auswärtsniederlagen.
Was spricht für einen Eintracht-Sieg? Dass der VfL sonntags fünfmal in Folge verloren hat. Es kommt zum Duell der jeweiligen Ex-Trainer: Niko Kovac, 2018 Pokalsieger mit der Eintracht, gewann von vier Spielen gegen den Ex drei. Oliver Glasner, der 2021 mit dem VfL einen Champions League-Platz erreichte, konnte ihn seither nicht bezwingen – ein Punkt aus drei Spielen.