Achtjährige verkauft Wasser vor ihrem Haus - Nachbarin reagiert drastisch

Eine Achtjährige hat in San Francisco vor ihrem Haus Wasser verkauft. (Symbolbild: Getty Images)
Eine Achtjährige hat in San Francisco vor ihrem Haus Wasser verkauft. (Symbolbild: Getty Images)

Ein Video, in dem eine weiße Frau die Polizei rufen will, weil ein afroamerikanisches Mädchen auf dem Bürgersteig Wasser verkauft, ist auf Twitter viral gegangen.

Der Vorfall ereignete sich am Freitag in der kalifornischen Stadt San Francisco, als eine Achtjährige vor den Stufen des Apartments ihrer Familie an einem heißen Tag kaltes Wasser für zwei US-Dollar an Passanten verkaufte.

Die Cousine des kleinen Mädchens, Raje Lee, teilte einen kurzen Clip auf Twitter, der eine weiße Frau zeigt, die auf dem Bürgersteig auf und ab läuft und am Handy telefoniert. In dem Clip heißt es, die Frau habe die Polizei gerufen. Als sie bemerkt, dass sie gefilmt wird, versteckt sie sich hinter einer Steinwand.

Aufgenommen hatte das Video die Mutter des Mädchens, die die Frau ansprach, während diese ihr Telefon ans Ohr hielt. „Versteck dich nicht, die ganze Welt wird dich sehen, Boo“, sagt die Mutter in dem Clip. „Ja und illegal Wasser ohne Genehmigung verkaufen“, erwidert die blonde Frau darauf. „Auf meinem Grundstück“, sagt die Mutter. „Das ist nicht auf deinem Grundstück“, antwortet die Frau.

„Meine kleine Cousine verkaufte Wasser und hatte keine Genehmigung, also beschloss diese Frau, die Polizei wegen einer Achtjährigen zu rufen.“

Erin Austin, die Mutter des Mädchens, erklärte im Gespräch mit dem „USA Today“-Magazin „All the Moms“, dass sie kürzlich ihren Job verloren habe und ihre Tochter mit dem Wasserverkauf versuche, etwas Geld für einen Trip ins Disneyland zu sammeln. Die Wohnung sei nur wenige Minuten vom „AT&T“-Stadion entfernt, in dem an diesem Tag die Giants, das lokale Baseball-Team, spielten.

„Und das ist meine kleine Cousine, nur damit ihr sie mal sehen könnt.“

Menschen, die das Video bei Twitter sahen, ließen ihrer Empörung freien Lauf und bekundeten ihre Unterstützung für das kleine Mädchen.

„Es gibt eine Menge verbitterter Menschen in der Bay Area. Was zum Teufel ist los mit diesen Leuten. Bleibt stark, Raj und die kleine Unternehmerin.“

Die „Huffington Post“ fand währenddessen die Frau aus dem Video und sprach mit ihr über die Geschehnisse. Die Frau namens Alison Ettel erklärte, dass der Vorfall keinen rassistischen Hintergrund gehabt und sie lediglich vorgetäuscht habe, die Polizei zu rufen.

Bei der Angelegenheit wäre ihr die ganze Zeit eigentlich nur um den Lärm, den die Mutter des Kindes machte, gegangen. „Es ging buchstäblich nonstop, alle zwei Sekunden“, so Ettel. Erin Austin hätte „Kommt und kauft mein Wasser“ geschrien. „Es war ununterbrochen und es war keine sanfte Stimme, es war Schreien“, so Ettel.

Sie erklärte weiter, sie hätte die Fenster ihres Büros geöffnet. Auf die Frage, warum sie die Fenster nicht geschlossen habe, erklärte Ettel, dass es zu heiß dafür gewesen wäre und den Lärm nicht gestoppt hätte. Als sie das Mädchen und seine Mutter konfrontierte, hätte sie nur geblufft, als sie sagte, sie würde die Polizei rufen. „Ich hab es stundenlang hingenommen, mir ist dann der Geduldsfaden gerissen“, so Ettel gegenüber der „HuffPost“.

Zudem bestreitet sie vehement, dass ihr Verhalten mit der Hautfarbe des Mädchens zu tun hatte. „Ich habe kein Problem mit geschäftstüchtigen, jungen Frauen. Ich möchte dieses kleine Mädchen unterstützen. Es ging nur um die Mutter und darum, dass sie ruhig sein sollte”, so Ettel, die ihre Aktion jetzt bereut: „Es war dumm. Ich bedaure es sehr, dass ich damit so schlecht umgegangen bin. Es war völlig stressbedingt und ich hätte sie nie konfrontieren dürfen. Das war ein Fehler.“

Laut „All the Moms“ habe Erin Austin eine Entschuldigung von Alison Ettel bisher nicht akzeptiert.