Bauboom im Kinderzimmer – Lego als Spitzenverdiener

Der dänische Spielzeugriese Lego hat mit Bauklötzen und einem Leinwand-Erfolg einen Rekordgewinn angehäuft. Nicht zuletzt dank der Werbung durch den Kino-Kassenschlager “The Lego Movie” verdiente der Bauklötzchen-Bauer im vergangenen Geschäftsjahr rund 937 Millionen Euro, rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders ärgerlich für die Rivalen: Aufs Jahr gesehen machte US-Konkurrent Mattel (Barbie, Fisher Price, Matchbox, Uno, Scrabble) zwar mit 5,3 Milliarden Euro wieder weit mehr Umsatz als Lego (rund 3,8 Milliarden Euro). Davon blieben aber nur rund 440 Millionen Euro als Gewinn hängen, weniger als die Hälfte des Gewinns der Dänen. Auch Hasbro (Monopoly), ebenfalls USA, brachte es nur auf 11% Gewinnmarge (Lego 34%, Mattel 15%) und 361 Millionen Euro Gewinn. Um die Konkurrenten auch weiter abzuhängen, plant Lego in Zusammenarbeit mit Warner Brothers neue Filmprojekte. 2017 soll es einen zweiten Teil des Lego-Films geben, dessen Titelsong “Hier ist alles super” (“Everything Is Awesome”) in diesem Jahr für einen Oscar nominiert war. Weltweit spielte die Geschichte des gewöhnlichen Bauklötzchen-Bauers Emmet, der zum Helden wird, rund 413 Millionen Euro ein. “Heute ist einer dieser Tage, an denen man aufwacht und sagt: Hier ist alles super!”, sagte Lego-Vorstandschef Jørgen Vig Knudstorp, als er die 2014er-Zahlen vorstellte. Und sang und tanzte vor Freude vor Journalisten. su mit dpa Oleksandra Vakulina, euronews: “Jørgen Vig Knudstorp, Ihr Unternehmen hatte im vergangenen Jahr viel Rückenwind durch “The Lego Movie”. War das 2014 der Schlüssel zum Unternehmenserfolg?” Jørgen Vig Knudstorp, Vorstandschef von Lego: “Das Wachstum kam nicht nur vom Lego-Film – aber er spielte natürlich eine wichtige Rolle und trug sicher zum Wachstum bei. Dazu kam: Unser Wachstum war global. Das Geschäft wuchs in Asien, in Amerika, wir wuchsen stark in Europa – aber den Lego-Film gab es gar nicht in allen Ländern. Und auch ohne den Film gab es ein sehr schönes Wachstum. Ich meine, das zeigt, dass das Wachstum des Unternehmens wirklich auf der Stärke des Produktsortiments beruht und auf einer Globalisierung unseres Angebots. Unsere Präsenz in vielen Märkten hat uns geholfen, weiter zu wachsen.” euronews: “Lego steht an der Spitze einer internationalen Rangliste der stärksten Marken der Welt und hat den Vorjahressieger Ferrari überholt. Wie haben Sie das geschafft? Jørgen Vig Knudstorp: “Ich meine, das ist ein großartiger Beleg dafür, wie emotional ansprechend die Marke Lego ist. Das ist etwas, was ich auf Reisen oft erlebe, wenn ich Lego-Konsumenten treffe. Wie leidenschaftlich sie sich sich für Produkt und Marke interessieren. Die Leute bauen einfach gern mit Legosteinen – das erklärt für mich, warum Lego zu den starken Marken weltweit gehört.” euronews: “Heutzutage beschäftigen sich Kinder vor allem digital, mit Tablets oder Smartphones. Spielsachen bleiben links liegen. Was ist da Ihre Strategie?” Jørgen Vig Knudstorp: “Wichtig ist für Unternehmen wie unseres, dass wir auf diesen Plattformen, auf YouTube und Lego.com etc. präsent sind. Wir sind extrem beliebt, wir treffen dort viele Kinder und treten mit ihnen in Dialog. Wir schwenken einfach von der traditionellen TV-Landschaft zu einer zeitgemäßen, modernen Medienlandschaft, um für Kinder wichtig zu bleiben.”