Berlin: Mauer wichtiger als Luxuswohnungen an der Spree?

Nach massiven Protesten gegen einen Abriss von Teilen der weltbekannten East Side Gallery, eines Rests der Berliner Mauer, hat der Regierende Bürgermeister der Stadt, Klaus Wowereit (SPD), erklärt, der Abriss sei nicht notwendig. Es müsse andere Wege geben, um an der Spree gelegene Grundstücke zu erschließen. Wegen Bauprojekten für Luxuswohnungen sollte eine rund 20 Meter große Lücke entstehen. Bei vielen Berlinern regt sich der Widerstand. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) hatte in der Vergangenheit gesagt, dass er an einer älteren Baugenehmigung seines Bezirks, Kreuzberg-Friedrichshain, nichts mehr ändern könne. Jetzt zeigt er sich allerdings gesprächsbereit. An der bemalten Open-Air-Galerie protestierten am Montag Vertreter von Bürgerinitiativen mit einer Mahnwache. Am Sonntag hatten sich rund 6000 Menschen mit einer Demonstration für den Erhalt des historischen Erbes eingesetzt. Mit einer Online-Petition werden zudem Unterschriften dafür gesammelt. Die Spitzen der Regierungsfraktionen von SPD und CDU warfen dem Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain Planungsfehler vor. Berlins Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) sagte: “Ich bin überrascht, dass der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nicht seine eigene Verantwortung sieht.” Den Abriss von Teilen der weltbekannten East Side Gallery habe der Bezirk im Februar durch seinen Beschluss möglich gemacht. Der Teilabriss des weltweit bekannten Denkmal hatte am Freitag begonnen und sollte am Montag weitergehen, ist vorerst aber gestoppt. An diesem Dienstag wird sich der Senat mit dem Streit befassen.