Daus -Traumschiffe für die Zeit nach den Iran-Sanktionen

Die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm machen nach den Worten von US-Außenminister John Kerry “Fortschritte”. Die Europäische Union (EU) lässt einen Teil ihrer Sanktionen gegen den Iran ausgesetzt. Es bewegt sich etwas in dem seit mehr als 3 Jahrzehnten schwelenden Handelsstreik, der wegen der iranischen Atompolitik seit etwa fünf Jahren noch verschäft wurde. Vor Ort, etwa im Emirat Dubai, gelten simple traditionelle Holzkähne als Symbole für das Aussitzen von Handelssanktionen. Die “Daus” verbinden den alten Hafen von Dubai mit der iranischen Küste – nur 10 Stunden entfernt. Iman Motameni (Sawan Trading Entreprises), ein iranischer Handelsmanager in Dubai: “Also in Dubai leben sie ihr eigenes Leben – aber sehr reduziert. Normalerweise gingen Daus aus Dubai zu 70 – 80% in den Iran. Wegen der Sanktionen kauft aber niemand aus dem Iran mehr hier in Dubai ein oder schickt hier etwas durch.” Dubai ist trotzdem Irans zweitgrößter Handelspartner nach China.(Bloomberg). Zur Zeit leben etwa 500.000 Iraner dauerhaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die zweitgrößte iranische Auslands-Gemeinde weltweit nach den USA. Die geographische Lage der Emirates fördert den Handel – das wissen die Beteiligten schon seit der Zeit, als Perlen noch der wichtigste Wirtschaftszweig waren. Hossein Haghighi, Vizepräsident des iranischen Wirtschaftsrates (Iranian Business Council (IBC) : “Dubai wickelte, damals, in der Zeit vor den Sanktionen, einen sehr großen Teil des Außenhandels mit dem Iran ab. Der ging dann schrittweise zurück, von 11 Milliarden Euro auf gut ein Drittel. Das könnte alles wieder zurückkommen, wenn die Sanktionen vorbei sind.” Wenn die laufenden Verhandlungen in Wien die Phase der Sanktionen beenden, steht Dubai – schon eine wichtige Banken- und Handels-Drehscheibe – in den Startblöcken für den erwarteten Aufschwung des internationalen Handels mit dem Iran. Ausrüstung für die Öl-Produktion, Straßen, Bauwerke, Transportflotten – Milliardengeschäfte warten darauf, angepackt oder vermittelt zu werden. Rita Del Prete, euronews Dubai: “Iraner in der Diaspora haben Übung mit den Höhen und Tiefen internationaler Verhandlungen. Sie sagen, Verträge und Kompromisse seien Teil ihrer Kultur. Dieses unsichere Leben hat sie nicht davon abhalten können, Handel zu treiben, wie seit Jahrhunderten.” su