Deutsche Delegation in Teheran: Gabriel bringt Wirtschaft in Stellung

Wenige Tage nach der “Einigung im Atomstreit”: http://de.euronews.com/2015/07/20/iran-sanktionen-un-machen-weg-frei-fuer-aufhebung-der-strafmassnahmen/ zwischen westlichen Ländern und Teheran ist der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) in Begleitung einer Wirtschaftsdelegation in den Iran gereist. Dort traf Gabriel am Montag mit Ölminister Bijan Namdar Zangeneh zusammen. Es sind die ersten direkten deutsch-iranischen Gespräche seit 15 Jahren. Man habe auch über schwierige Themen, wie Menschenrechte und zivile Entwicklungen eines Landes gesprochen, so Gabriel. Der Minister warb um Verständnis, dass das Sicherheitsbedürfnis Israels in Deutschland hohe Priorität genieße. Gabriels Forderung nach einem Existenzrecht Israels hat Teheran bereits zurückgewiesen. Zu wirtschaftlichen Themen äußerte sich Ölminister Bijan Namdar Zangeneh am Montag zuversichtlich: “Wir hoffen, dass es nach dem Wegfall der Sanktionen für uns bergauf gehen wird. Die deutsche Industrie und Politik scheint entschlossen zu sein, Iran zu helfen, damit das Land die Depression hinter sich lassen kann. Zwischen uns und Deutschland gab es ja nie Aggressionen.” Wirtschaftsminister Gabriel bringt mit seinem Besuch im Ölland Iran die deutsche Wirtschaft in Stellung, die nach einem Atomabkommen erheblich von einer Normalisierung der Handelsbeziehungen profitieren könnte. Experten schätzen, dass das Handelsvolumen zwischen den Staaten innerhalb der nächsten Jahre auf bis zu sechs Milliarden Euro anwachsen könnte. Derzeit liegt es bei etwa 2,5 Milliarden Euro.