Drohender Grexit: Börsen enttäuscht, aber nicht panisch

Nach der Zuspitzung der Griechenland-Krise sind die Euro-Börsen kräftig gefallen – der befürchtete Crash ist aber ausgeblieben. Nach der am Wochenende geplatzten Einigung Athens mit den Geldgebern fiel der Eurostoxx50 um 3,69, der Dax um 3,31 Prozent. Vorbörslich hatte sich beim Dax noch ein Minus von annähernd 6 Prozent angedeutet. In Griechenland bleiben in dieser Woche alle Banken geschlossen – genauso wie die Börse. Nach der Eskalation der Griechenland-Krise sind die Euro-Börsen kräftig gefallen – der befürchtete Crash ist aber ausgeblieben. Nach der am Wochenende überraschend ausgebliebene Einigung Athens mit den Geldgebern fiel der Eurostoxx50 um 3,69, der Dax um 3,31 Prozent. Vorbörslich hatte sich beim Dax noch ein Minus von annähernd 6 Prozent angedeutet. In Griechenland bleiben in dieser Woche alle Banken geschlossen – genauso wie die Börse. Alasdair McCaig, Analyst bei IG, London: “Da bleiben viele Fragen, nach den Versuchen des Wochenendes und den wenig gehaltvollen Antworten. Was die Märkte angeht – sie gehen immer eher vom Schlimmsten aus. Deswegen kam es auch zu diesem aggressiven Ausverkauf bei Aktien heute morgen.” Nach der überraschenden Ankündigung des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras, sein Volk über die Sparpläne abstimmen zu lassen, drehten die Gläubiger den Geldhahn zu. Der Euro fiel am Morgen deutlich unter 1,10 US-Dollar, fing sich aber im Handelsverlauf. Tsipras hatte am Wochenende ein Referendum über die geforderten Reformen für den kommenden Sonntag (5. Juli) angekündigt und gleichzeitig deren Ablehnung empfohlen. Damit brachte er die Verhandlungen mit den Geldgebern über das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm zum Scheitern. Die Devisenmarktexperten der Commerzbank sehen den weiteren Verlauf dieser Woche nun ganz im Zeichen eines “Nervenkrieges um die Volksabstimmung in Griechenland”: “Erst der Ausgang der Volksabstimmung am Sonntag entscheidet endgültig über die Mitgliedschaft Griechenlands in der Währungsunion.” Die Gefahr eines “Grexit” – also des Ausstiegs der Griechen aus der Währungsunion – ist aus Sicht von Wortschöpfer Ebrahim Rahbari von der US-Investmentbank Citigroup aber sogar gesunken. Er rechnet bei der Volksabstimmung in Griechenland mit einer “komfortablen Mehrheit” für die von den Geldgebern geforderten Reformen und einen Verbleib im Euro. su mit Reuters, dpa