Edathy ist ein freier Mann: Prozess wegen Kinderpornographie eingestellt

Der Prozess gegen den ehemaligen deutschen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy wird gegen eine Zahlung von 5000 Euro eingestellt. Der 45-Jährige ist damit nicht vorbestraft. Ihm wurde vorgeworfen, Material aus dem Internet heruntergeladen zu haben, das die Staatsanwaltschaft als Kinderpornografie eingestuft hatte. Die Vorwürfe treffen zu, das verkündete Edathys Anwalt im Namen seines Mandanten vor Gericht. “Ich bereue, was ich getan habe”, hieß es in dem Text. “Ich habe eingesehen, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich habe dazu lange gebraucht.” Dass diese Bilder kinderpornografisch gewesen seien, räumte Edathy jedoch nicht ein. Er betonte auf seiner facebook-Seite, dass die vor Gericht abgegebene Erklärung kein Geständnis sei. Das Material war unter anderem in seinem Privathaus gefunden worde. Ein verdächtiger Dienstlaptop wurde laut Edathy gestohlen. Die Durchsuchungen in Edathys Haus im niedersächsischen Rehberg waren umstritten, da nicht klar war, ob Edathy sich überhaupt strafbar gemacht hatte. Nacktfotos von Kindern sind nur dann strafbar, wenn sie sie bei sexuellen Handlungen zeigen. Die Bilder, die Edathy besaß, befanden sich laut Staatsanwaltschaft in einem “Grenzbereich”. Die Zahlung von 5000 Euro geht an den Kinderschutzbund Niedersachsen. Der Vorstand der deutschen Sozialdemokraten drängt Edathy zum raschen Austritt aus der Partei. Das Verhalten sei nicht mit den Grundwerten der Sozialdemokratie vereinbar, sagte der Vizevorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel in Berlin. “Deshalb erwarten wir, dass Herr Edathy die SPD verlässt und aus ihr austritt.” Auch die politische Affäre Edathy, ist damit aber nicht am Ende. Im Bundestag wird das Thema noch lange auf der Tagesordnung eines Untersuchungsausschusses stehen. Er versucht zu klären, ob und von wem Edathy aus den Reihen der Sozialdemokraten über die gegen ihn laufende Polizeiarbeit auf dem Laufenden gehalten wurde.