Erste Begräbnisse und wachsender Druck auf Rettungskräfte nach Fährunglück in Südkorea

Während die ersten Begräbnisse für die Opfer des Fährunglücks in Südkorea abgehalten werden, wächst die Kritik an Behörden und Besatzung weiter. Der Vizerektor der vermissten Schüler, der selbst gerettet worden war, nahm sich am Freitag das Leben. Laut der Küstenwache stieg die offizielle Opferzahl inzwischen auf 29. Ein Taucher hatte zuletzt drei weitere Ertrunkene durch ein Bullauge erspäht. Wegen umhertreibender Hindernisse im Wrack sei eine Bergung aber nicht möglich gewesen. Für Samstag sind 40 weitere Tauchgänge geplant, Kräne sollen das Wrack etwas anheben. Die starke Strömung, trübes Wasser und Regen erschweren die Rettungsaktion aber. Die meisten der über 270 Vermissten werden noch in der Fähre vermutet, die mit einer Luftblase im Rumpf an der Oberfläche treibt. Weil sie die Hoffnung auf Überlebende noch nicht aufgegeben haben, verlangen die Angehörigen größere Anstrengungen von den Suchmannschaften: “Ich bin frustriert von der langsamen Rettungsaktion”, so einen Frau. “Seit vier Tagen tauchen sie da runter aber es gibt keine Fortschritte. Sie sind noch nicht einmal in das Schiff gekommen um herauszufinden, ob die Kinder dort verhungert sind oder nicht. Eine Mutter klagte: “Auch wir Eltern sterben, hier an Land. Die Uhr tickt und wir sind ausgebrannt. Doch unsere Zeit lässt sich wieder aufholen. Die Kinder dagegen sind noch da unten im kalten Wasser.” Unter anderem wegen der Vowurfs, ihre Fürsorgepflicht verletzt zu haben, nahm die Polizei inzwischen die steuernde Offizierin, einen Kollegen sowie den 69-jährigen Kapitän der Fähre fest. Dieser berichtete, er habe die Passagiere letztlich aufgefordert, das Schiff nicht zu verlassen, weil kein Rettungsschiff in der Nähe war. Das sei ein Fehler gewesen.