Sorge um Pressefreiheit in der Türkei nach Festnahme von Journalisten

Nach der Verhaftung zweier regierungskritischer Journalisten pocht die EU-Kommission auf die Einhaltung von Grundrechten in der Türkei. Das Land müsse als Beitrittskandidat sicherstellen, dass die Gesetze den EU-Standards entsprechen, so Brüssel. Die Zeitung “Cumhuryet” hatte über angebliche türkische Waffenlieferungen an Rebellen in Syrien berichtet. In diesem Zusammenhang wurden die Journalisten am Donnerstag festgenommen Vor seiner Festnahme hatte Chefredakteur Can Dündar erklärt: “Gegen mich sind Ermittlungen eingeleitet worden. Es geht um unsere Berichte über Lastwagen, die laut Geheimdienstangaben Waffen nach Syrien lieferten. Präsident Erdogan höchstpersönlich hat Strafanzeige gegen mich gestellt. Zu meiner Verteidigung sage ich, das Volk hat ein Recht auf Information, ein Recht auf die Wahrheit, auch wenn die Regierung lügt.” Kollege Erdem Gül meinte ebenfalls vor seiner Festnahme, ein Journalist müsse unter allen Umständen berichten. Die türkische Regierung bestreitet, dass sie Waffen nach Syrien liefert. Über das Thema war eine Nachrichtensperre verhängt worden. Ob die Verhaftung Einfluss auf den Sondergipfel der EU mit der Türkei am Sonntag haben wird, blieb offen. Türkei: Warum Verhaftung der Cumhuriyet-Redakteure mehr ist als ein Angriff auf die Pressefreiheit Herr_Szymanski https://t.co/VNTiV4jKrF— Süddeutsche Zeitung (SZ) November 27, 2015