Werbung

Flüchlingsgräber in Malaysia: Innenminister relativiert Massaker-Berichte

Bei den im malaysisch-thailändischen Grenzgebiet gefundenen mutmaßlichen Flüchtlingsgräbern soll es sich doch nicht um Massengräber handeln. Die Polizei zähle 139 einzeln und nach islamischen Ritus bestattete Personen am Rande eines illegalen Flüchtlingscamps bei Wang Kelian, so der malaysische Vize-Innenminister. Eine Untersuchung soll nun erst zeigen, ob es sich bei einigen oder allen um Opfer von Verbrechen handelt. Zwölf malaysische Polizisten wurden inzwischen wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel festgenommen. Auch auf der thailändischen Seite wurden Anfang Mai Gräber gefunden. Bangkok geht seither polizeilich gegen die Umschlagplätze der Menschenschmuggler im dichten Dschungel des Grenzgebietes vor. Von dort aus gehe es oft nur gegen Zahlung eines Lösegeldes weiter, so erzählen Migranten. Einfach zurück wollen oder können viele von ihnen aber auch nicht. So wie Angehörige der Minderheit der Rohingya, die die die Regierung Burmas als Migranten aus Bangladesch bezeichnet und nicht als Staatsbürger anerkennt. “Die Vereinten Nationen versuchen, all diese Flüchtlingen in unser Burma zu bringen. Deswegen protestieren wir gegen die Vereinten Nationen”, so ein Teilnehmer eines Demonstrationsumzugs in der burmesischen Stadt Yangong. Ein buddhistischer Möch erklärte: “Ich möchte diese Leute in ihr eigenes Land zurückschicken. Wenn sie hier geboren wurden, dann können sie bleiben.” Am Freitag wollen Vertreter der ASEAN-Länder sowie der USA, der Schweiz und internationaler Organisationen in Thailand über das Problem beraten. Die Vereinten Nationen schätzen, dass sich derzeit mehr als 2500 Migranten in Booten auf der Andamansee befinden.