Geiselhaft in Syrien: Entführter Journalist gibt Interview

Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich haben sich die vier von syrischen Rebellen entführten Journalisten über ihre Leidenszeit geäußert. Während der etwa zehnmonatigen Gefangenschaft hätten die Franzosen zum Teil unter den harten Bedingungen auch körperlich gelitten. Ihr aktueller Gesundheitszustand sei aber gut. Auftrieb hätten die Verhandlungen gegeben, erklärte Entführungsopfer Nicolas Hénin: “Es war sehr erfreulich für uns, wie die französische Seite die Verhandlungen über unsere Freilassung geführt hat. Sie forderten regelmäßig Beweise dafür ein, dass wir noch am Leben sind. Deshalb wurden häufiger Videoaufnahmen von uns gemacht. Dazu mussten wir öfter verschlüsselte Fragen beantworten, deren Inhalt nur unsere Angehörigen kennen konnten. Das hat uns immer extrem aufgemuntert.” Einen Sonderbehandlung als westliche Geiseln genossen die Franzosen nicht während ihrer Geiselhaft in Syrien: “Wir wurden ab und zu körperlich misshandelt, aber das wiederfuhr auch den syrischen Geiseln. Syrien galt schon immer als eine Hochburg der Folter. Das hat uns also nicht sehr überrascht.” Die Journalisten waren nach übereinstimmenden Berichten von einer radikalen Islamistengruppe in Nordsyrien festgehalten worden. Für ihre Freilassung flossen offenbar hohe Geldsummen.