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Griechenland: Ängste zwischen Baum und Borke

Bleibt Griechenland in der Eurozone und wenn ja, unter welchen Bedingungen? In anderen Euroländern keimt ein zarter Frühlingsaufschwung – auch dank des schwachen Euro, der auch wegen der griechischen Hängepartie schwach ist. In Griechenland – weiter alles wie gelähmt. Zum Beispiel mit 26 Prozent Arbeitslosenquote. Mina Minetsi – Geschäftsführerin im Kleiderladen “Vanity”: “Im Geschäft rührt sich nichts, es ist wirklich besorgniserregend. Mit allem, was man so jeden Tag hört – den einen Tag haben wir eine Vereinbarung, den nächsten Tag wieder nicht – die Menschen gehen da nicht einkaufen, sie haben Angst “ Zum Beispiel, dass dem Staat Ende April das Geld endgültig ausgeht. Laut Unternehmerverband fordern ausländische Lieferanten oft Anzahlungen oder Vorauskasse – und deshalb geht manchen Läden die Ware aus. Analysten wie Christian Schulz von der Bank Berenberg sehen 25 Prozent Wahrscheinlichkeit für einen “Grexit” – einen Austritt aus der Eurozone. Oder gewaltige Kehrtwenden, entweder unter der Regierung Tsipras oder einer neuen. Für manche ist es dann schon zu spät. George Kavathas – Präsident der griechischen Handels- und Handwerkskammer: “Mehr als 8.500 Unternehmen machen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 zu, mehr als 20.000 Arbeitsplätze gehen verloren, die der Selbständigen und die der Angestellten.” Die Zeit drängt: Vor der Wahl hatte Griechenlands Wirtschaft begonnen, sich von 6 Jahren Rezession zu erholen.Jetzt fürchten sogar 20 Prozent derer, die noch Arbeit haben, dass sie kaum in der Lage sein werden, ihre Steuern in diesem Jahr zu zahlen. Und knapp 44 Prozent der Griechen haben laut einer Umfrage Angst vor einem “Grexit”. Das ergab nach Medienberichten (“Kathimerini”, Athen) eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts der Universität von Thessaloniki. su mit Reuters