Griechenlands Stresstest für Geldgeber

“Staatspleite” – zum erstenmal hat ein führender europäischer Finanzinsider Griechenland konkret vor dieser Gefahr gewarnt. Der deutsche Chef des Europäischen Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, sieht eine unmittelbare Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit. “Die Zeit wird knapp”, sagte Regling in einem Zeitungsinterview (“Bild”-Zeitung). “Deshalb arbeiten wir Tag und Nacht an einer Einigung.” Ohne Einigung mit seinen Geldgebern bekomme Griechenland kein neues Geld geliehen. Dann drohe eine Staatspleite. “Das birgt große Risiken”, warnte Regling. Grundsätzlich stünden genug Mittel zur Verfügung, um die Märkte auch in Zukunft zu beruhigen, sagte Regling. Am 5. Juni muss Athen eine weitere Kredittranche von knapp 300 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen. Vor diesem Hintergrund warfen Anleger griechische Anleihen in hohem Bogen aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zweijährigen Titel um mehr als zwei Prozentpunkte in die Höhe auf 25,264 Prozent. su mit AFP