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Hafen Giurgiulești: Moldawiens 460 Meter breites Tor zur Welt

Die Donau ist 2.857 Kilometer lang. Was für das kleine Argrarland Moldau zählt, ist ein Uferstreifchen von nicht mal einem halben Kilometer (460 Meter) – der einzige Zugang des Binnenstaats in Südosteuropa über das Schwarze Meer zu den Weltmeeren. Ein Assoziierungsabkommen mit der EU 2014 zog ein Exportverbot zum Hauptabnehmer Russland nach sich. Obst, Fleisch und Wein dürfen nun nicht mehr die Grenze passieren, ein schwerer Schlag für den Agrarstaat Moldau. Während der ersten 2 Monate des Jahres 2015 wurde 58 Prozent weniger nach Russland exportiert. Zusätzliche Ausfuhren in die Europäische Union (+6%) konnten das nicht kompensieren: Die Exporte brachen um 21 Prozent ein. Der Hafen Giurgiulesti – das Ventil. Thomas Moser, “Danube Logistics”: “Wegen dieses Embargos wurden hier im vergangenen Jahr zum ersten Mal Äpfel exportiert. Auch beim Wein sehen wir eine stetige Zunahme der Ausfuhr in Containern zu weit entfernten Wachstumsmärkten wie den USA und China und so weiter. Wir freuen uns, die Exporteure in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.” Thomas Moser arbeitet für den privaten Hafenbetreiber “Danube Logistics” aus den Niederlanden. Der Hafen wurde auch mit Geldern der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung gebaut. Landwirtschaftsminister Ion Sula ist erleichtert: “Alle unsere Exporte wie Getreide, Obst, Vieh, können jetzt von unserem neuen Donauhafen Giurgiulesti verschifft werden.” Vor seiner Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre war Moldawien eine der wohlhabendsten Sowjetrepubliken. Heute ist es ist einer der ärmsten Staaten Europas, mit einem BIP von unter 1.860 Euro pro Kopf jährlich. Moldawien lebt vor allem von der Landwirtschaft und von der damit verbundenen Industrie. Das Klima begünstigt Obst- und Weinbau. Die Nachbarschaft zur Ukraine begünstigt schlechtere Beziehungen zu Russland.