Kölner Silvesternacht: Verdächtiger von Vorwurf des Sexualdelikts freigesprochen

Es war die erste Anklage wegen eines Sexualdelikts in der Silvesternacht. Vor dem Amtsgericht Köln konnte ein beschuldigter 26-jährigen Algerier nun aber nicht als einer der Angreifer identifiziert werden. Verurteilt wurde der Mann schließlich wegen Hehlerei und eines Autoaufbruchs, bei dem er auf frischer Tat ertappt wurde. Das Amtsgericht verhängte sechs Monate Haft auf Bewährung gegen ihn und seinen 23-jährigen Bruder. Weil die beiden in Deutschland nicht als asylsuchend gemeldet sind, müssen sie nun aber in Abschiebehaft. Dem Mann war vorgeworfen worden, eine 54-jährige Frau aus einer Gruppe heraus angefasst und ihr das Handy geklaut zu haben. Die Frau hatte den Angeklagten bei der Polizei auf einem Foto mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit als einen Täter identifiziert. Vor Gericht konnte sie ihn dann aber nicht mehr als Angreifer wiedererkennen. Auch der Handy-Diebstahl konnte nicht nachgewiesen werden. Das Telefon der Frau war zwar bei ihm gefunden worden, doch der Beschuldigte gab an, es von Bekannten gekauft zu haben. Nach der Silvesternacht waren in Köln fast 1200 Anzeigen eingegangen, davon fast 500 wegen mutmaßlicher Sexualstraftaten. Bislang wurden in Zusammenhang mit den Kölner Vorfällen neun Männer verurteilt.