Kreml-Kritiker Nemzow in Moskau erschossen – Putin spricht von Auftragsmord

Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow ist in Moskau erschossen worden. Das bestätigte die oberste russische Ermittlungsbehörde. Ein weißer Wagen habe sich Nemzow genähert, als er zu Fuß in Kremlnähe unterwegs war, so die Agentur Interfax unter Berufung auf offizielle Quellen. Demnach wurde vier Mal auf ihn gefeuert. Nemzow soll sich in Begleitung einer Ukrainerin befunden haben, die verhört werde. Präsident Wladimir Putin ließ über einen Sprecher sein Bedauern mitteilen. Die Tat trage alle Anzeichen eines Auftragsmordes. Der 55-jährige Putin-Gegner Nemzow war Mitbegründer der Partei “Union der rechten Kräfte”. Er war in den 90er-Jahren unter Boris Jelzin stellvertretender Regierungschef und schloss sich nach der Orangenen Revolution in der Ukraine dem damaligen Präsidenten Wiktor Juschtschenko als Berater an. Zuletzt hatte Nemzow Friedensmärsche gegen den Ukraine-Krieg organisiert. Auch an der Organisation eines Oppositionsmarsches am Sonntag war er beteiligt.