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Massaker an Armeniern: Proteste gegen Haltung der türkischen Regierung

Zum 100. Jahrestag des Massakers an den Armeniern auf dem Gebiet der heutigen Türkei hat nun auch der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) die Massentötung von 1915 als Völkermord bezeichnet. “Das, was mitten im Ersten Weltkrieg im Osmanischen Reich stattgefunden hat, unter den Augen der Weltöffentlichkeit, war ein Völkermord. Er ist nicht der letzte im 20. Jahrhundert geblieben”, so Lammert in Berlin. Zuvor hatte bereits Bundespräsident Joachim Gauck die deutsche Zurückhaltung beendet und offen von “Genozid” geprochen. Die Türkei hingegen erkennt das Massaker nicht als Völkermord an. In Jerusalem forderten Demonstranten Ankara lautstark zum Umdenken auf. “Wer das Wort Genozid nicht in den Mund nehmen will, leugnet ihn”, so eine Demonstrantin. “Wir wollen, dass die Welt und die Türkei diesen Völkermord auch als solchen bezeichnen. Mehr als 1,5 Millionen Toten muss Gerechtigkeit widerfahren und jemand muss dafür zahlen.” In Beirut machten armenischstämmige Libanesen ihrem Ärger Luft. Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran kam es zu Demonstrationen. Hunderte Iraner armenischer Herkunft marschierten vor die türkische Botschaft. In Iran leben rund 120.000 Christen, die meisten von ihnen haben armenische Wurzeln.