Nach Abschuss: Sorgen und russisch-türkische Wirtschaftsbeziehungen

Der Konflikt zwischen Russland und der Türkei bereitet Wirtschaftsvertretern beider Seiten große Sorgen. Erst vor gut einem Jahr hatten die Präsidenten beider Länder eine Reihe wichtiger Verträge unterzeichnet. Beide Länder sind wirtschaftlich eng verbunden. Der bilaterale Handel ist sehr aktiv, türkische Unternehmen arbeiten in Russland, russische in der Türkei. Russland exportierte vergangenes Jahr Waren im Wert von 25 Milliarden Dollar in die Türkei, die wiederum Waren im Wert von gut 6 Milliarden Dollar an den nördlichen Nachbarn verkaufte. Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche sind unter anderem der Energiehandel, Tourismus und Nahrungsmittel. Analyst Chris Beauchamp von IG: “Wenn Russland sich wirklich für wirtschaftliche Sanktionen und anderes entscheiden sollte, wäre das ein Schlag für die türkische Wirtschaft. Es wird über potentielle Deals gesprochen, die wegen der Krise beendet werden könnten. Aber ich denke, auch wenn Russen und Türken darüber reden, dann wird das nicht lang anhalten. Beide Seite hätten zu viel zu verlieren, als dass es zum Bruch kommen wird.” Die Türkei ist bei Russen ein beliebtes Reiseziel. Sie stellen nach den Deutschen die größte Urlaubergruppe. Inzwischen haben einige russische Veranstalter die Türkei vorläufig aus dem Programm genommen. Unklar ist nun auch, wies es mit dem gasprojekt “Turkish Stream” weitergeht, das russisches Gas in die Türkei und die EU bringen soll. Die Türkei ist nach Deutschland der wichtigste Abnehmer russischen Gases. Hintergrundfakten von Reuters