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Neonazi-Satire “Heil” feiert in Karlsbad Premiere

Das Internationale Filmfestival in Karlovy Vary, dem tschechischen Karlsbad, gilt als wichtige Drehscheibe zwischen Ost und West und feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Drei deutsche Koproduktionen haben es in den Hauptwettbewerb geschafft, unter anderem auch die bitterböse Satire Heil von Dietrich Brüggemann, die nicht nur Neonazis, sondern die ganze Republik respektlos durch den Kakao zieht. “Heil” ist bereits der fünfte Spielfilm des deutschen Regisseurs. Inspirationsquelle war der Skandal um die Neonazi-Terrorgruppe NSU. Dietrich Brüggemann: “Wir hatten diesen Riesenskandal 2011 in Deutschland, als bekannt wurde, dass drei Neonazis Ende der 90er Jahre Leute ermordeten und Bomben hochgehen ließen. Die Behörden waren jahrelang ahnungslos, das Ganze flog erst 2011 auf und sorgte für eine große Diskussion. Ich fand das Ganze derart absurd und grotesk, dass ich mir sagte, das ist wie eine Satire, man sollte einen Film darüber machen. Ich wollte schon immer eine total verrückte Komödie drehen, ich liebe Monty Python und ähnliche Sachen. Ich hatte das eine Weile im Kopf, und als ich dann auf dieses Thema kam, sagte ich mir, dass ich beides unter einen Hut bekommen könnte, meine Begeisterung für verrückte Komödien und dieses politisch brisante Thema, das ich schon eine ganze Weile verfolgte.” Bereits ein bekanntes Gesicht in Karlovy Vary ist die ukrainische Filmemacherin Eva Neymann. 2012 gewann sie mit “House with a Turret” in der Nebenreihe East of the West. Diesmal ist sie mit ihrem dritten Spielfilm “Song of Songs” im Wettbewerb vertreten. Der Film spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem Schtetl in Osteuropa und basiert auf dem Werk des jiddischsprachigen Schriftstellers Scholem Alejchem.