Oxi oder Nai? Ja- und Nein-Lager demonstrieren in Athen

Um ihre Unterstützung mit der Regierungspartei zu demonstrieren sind rund 30.000 Menschen auf Athens Syntagma Platz gekommen. Wenn es nach ihnen geht, hat die strenge Sparpolitik bald ein Ende: Sie werben für ein Nein zu den Sparvorgaben der Gläubiger beim morgigen Referendum. Die Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte zu der Großkundgebung aufgerufen: “Wir nehmen unser Leben in die eigenen Hände, wir geben den Menschen eine Stimme…Griechenland ist ein Land mit Stolz – und ein Land mit Zukunft”, erklärte Tsipras. Er sagt, ein Nein verbessere Griechenlands Verhandlungsposition in Brüssel. Dort macht man Tsipras’ Zukunft vom Ausgang des Referendums abhängig. Wie viele Griechen, macht ein jungen Mann die Gläubiger selbst für die Lage im Land verantwortlich. Sie hatten Griechenland 2010 mit Krediten vor der Staatspleit bewahrt. Athen war jedoch zur Tilgung nicht in der Lage. “Unsere Gläubiger, Merkel, Dijesselbloem und Juncker zeigen mit dem Finger auf uns und merken dabei nicht, dass sie im Fall von Griechenland einen riesigen Fehler begangen haben. Die wollen nicht anerkennen, dass sie unser Volk zur Sparpolitik verdammt haben”. Laut aktueller Umfragen, veröffentlicht am Freitagabend im Fernsehsender Antenna, wollen 41,7 Prozent der Menschen mit “Ja” stimmen. Das Nein-Lager soll auf 41,1 Prozent kommen. euronews-Reporter Apostolos Staikos erklärt: “Ein Nein am Sonntag ist kein Nein zum Euro und kein Nein zu Europa”, meint der griechische Ministerpräsident. Alexis Tsipras fordert die Griechen dazu auf, beim Referendum an die Zukunft des Landes zu denken. Laut ihm beginnen am Montag neue Verhandlungen”. Verfolgen Sie auch unseren Liveticker