Papst entschuldigt sich erstmals öffentlich für Kindesmissbrauchsfälle

Papst Franziskus hat im Vatikan zum ersten Mal öffentlich um Vergebung für die Fälle von Kindesmissbrauchs in der katholische Kirche gebeten. Die Skandale erschüttern die Kirche seit zwei Jahrzehnten. “Ich fühle mich persönlich dazu verpflichtet, das Übel, das einige Priester, wenn auch im Vergleich zur Gesamtzahl der Priester nicht allzuviele… persönlich um Vergebung zu bitten für die Schäden, die sie durch den sexuellen Missbrauch von Kindern angerichtet haben”, sagte der Papst in seiner Muttersprache Spanisch. “Die Kirche ist sich dieser Schäden bewusst. Es ist ein persönlicher, moralischer Schaden, den Männer der Kirche verursacht haben, und wir werden keinen Schritt zurück machen im Bezug darauf, wie wir mit diesem Problem umgehen und im Bezug auf die Sanktionen, die verhängt werden müssen. Im Gegenteil, wir werden noch stärker sein müssen”, so der Papst. Interessenvertretungen der Opfer hatten Papst Franziskus unter anderem dafür kritisiert, nicht deutlich genug Stellung zu nehmen und persönliche Zusammentreffen mit den Opfern zu vermeiden. Der Vatikan hatte im Dezember außerdem die Gründung einer speziellen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Kindesmissbrauchs angekündigt, die Mitglieder aber erst Ende März benannt.