Prato: Papst beklagt Ausbeutung von Textilarbeitern

Papst Franziskus hat in der italienischen Industriestadt Prato die Ausbeutung von Textilarbeitern angeprangert. Bei einer Rede erinnerte der Pontifex an sieben chinesische Arbeiter, die im Dezember 2013 bei einem Fabrikbrand in Prato ums Leben gekommen waren. Die 190.000-Einwohner-Stadt nordwestlich von Florenz ist ein Zentrum der italienischen Textilindustrie und hat einen sehr hohen Migrantenanteil. Der Papst erklärte vor dem Dom von Prato: “Erlauben Sie mir, an die fünf Männer und zwei Frauen zu erinnern. Chinesische Bürger, die vor zwei Jahren in der Industriezone von Prato durch ein Feuer gestorben waren. Es handelte sich um eine Tragödie bestimmt von Ausbeutung und unmenschlichen Lebensumständen.” Der Papst erinnerte daran, dass die Opfer in der gleichen Werkshalle lebten und schliefen, in der sie auch arbeiteten. Some images of Pope Francis’ visit to Prato and Florence this morning. From TheFlorentine reports pic.twitter.com/RpBL0n7mm4— ElenaFlorenceTours (ElenaCalissi) November 10, 2015 Schätzungen zufolge stammen 35.000 Einwohner Pratos aus China. Rund die Hälfte von ihnen soll keine Aufenthaltsgenehmigung besitzen. Stoffe und Kleidungsstücke aus Prato stellen laut der Nachrichtenagentur ANSA 17 Prozent aller italienischen Textilexporte. Der überwiegende Teil der Produkte sei für den europäischen Markt bestimmt. Pope Francis meeting with the world of labor in Prato. ADS4AFP AFPphoto pic.twitter.com/okIVBg72Xc— ANDREAS SOLARO (@ADS4AFP) November 10, 2015