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Präsidentenwahl im Libanon – Beobachter rechnen mit Machtvakuum

Im Libanon kommt das Parlament am Mittwoch zur Wahl eines neuen Präsidenten zusammen – Beobachter erwarten jedoch vorerst keine Entscheidung. Die Wahl wird stark vom Bürgerkrieg im benachbarten Syrien beeinflusst: Das libanesische Parlament ist in Unterstützer und Gegner des syrischen Assad-Regimes gespalten. Samir Geagea ist der Kandidat der christlichen “Forces Libanaises”. Er gilt als heftiger Kritiker der schiitischen Hisbollah, die den syrischen Präsidenten unterstützt. Es wird nicht erwartet, dass er die im ersten Wahlgang nötige Zweidrittelmehrheit erhält. Der frühere Armeechef Michel Aoun gilt als favorisierter Kandidat des gegnerischen Blocks. Der Hisbollah-Verbündete ist jedoch noch nicht einmal offiziell Kandidat. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erwägen viele Abgeordnete, Blankostimmen einzureichen. Demnach könnten noch Monate vergehen, bis der Nachfolger des aktuellen Staatsoberhauptes Michel Suleiman in den Präsidentenpalast einzieht. Dessen sechsjährige Amtszeit endet am 25. Mai.