Russland leitet wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen für Jet-Abschuss durch die Türkei ein

Wegen des Abschusses eines russischen Jagdbombers durch die Türkei hat Moskau wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen Ankara angekündigt. “Die Regierung wurde angewiesen, als Reaktion auf diesen aggressiven Akt eine Reihe von wirtschaftlichen Maßnahmen auszuarbeiten”, so Ministerpräsident Dmitri Medwedew. Er nannte dazu unter anderem das Einfrieren gemeinsamer Investitionsprojekte sowie mögliche Einfuhrzölle. Laut dem Wirtschaftsministerium könnten die Sanktionen den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks treffen. Auch die geplante Gaspipeline Turkish Stream ist bedroht. Bereits umgesetzt werden Grenzkontrollen oder Einfuhrblockaden für bestimmte türkische Produkte. An russischen Grenzübergängen stauten sich dutzende LKW. “Das ist wegen des Flugzeuges, das sie abgeschossen haben”, so ein georgischer Lastwagenfahrer. “Hier stehen LKW aus Kasachstan, Georgien, der Türkei und Kirgisistan. Aber alle haben türkische Güter geladen und wurden gestoppt.” Schon am Mittwoch hatte das Außenministerium eine Reisewarnung für die Türkei herausgegeben, wegen Terrorgefahr. Viele russische Reisebüros annullierten Reisen in die Türkei bis zum Jahresende. Laut Moskauer Behörden entstehe der Türkei allein dadurch ein Schaden von fast zehn Milliarden Euro. Außerdem soll ein geplantes russisch-türkisches Jahr der Kultur gestrichen werden.