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Saudische Bomben auf Jemen treiben Ölpreis

Eine Militäraktion unter Führung Saudi-Arabiens im benachbarten Jemen hat zu einem kräftigen Ölpreisanstieg geführt. An den Aktienmärkten ging es dagegen bergab. Die Gefahr eines breiter angelegten militärischen Konflikts in der Region treibe vor allem die Sorge vor Preisverwerfungen am Ölmarkt, vermuteten Analysten der Metzler Bank. Dax und EuroStoxx50 verloren je rund 1,4 Prozent. Der Jemen produziert laut U.S. Energy Information Administration (EIA) nur ein Zehntel Prozent des globalen Ölangebots. Aber er liegt an der Bab el-Mandeb- Meeresstraße. Sie verbindet das Rote Meer mit dem Golf von Aden, der zum Indischen Ozean gehört. Im Schnitt werden hier täglich fast 4 Millionen Barrel Öl durchtransportiert, auf dem Weg von den wichtigsten Golfölfeldern zu den Raffinerien am Mittelmeer und in Europa. Nordseeöl der Sorte Brent zog in der Spitze um 5,8 Prozent an, auf 59,78 Dollar je Fass. US-Öl WTI wurde mit 52,48 Dollar je Barrel 6,6 Prozent fester gehandelt. Mit den Luftangriffen im Jemen sei die Weltpolitik schlagartig wieder in den Fokus gerückt – zumindest kurzfristig, meint Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Der jemenitische Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi war in den vergangenen Wochen unter immer stärkeren Druck der schiitischen Huthi-Miliz geraten, die seit September die Hauptstadt Sanaa kontrolliert. Hadi wird neben Saudi-Arabien auch von anderen sunnitischen Monarchien der Region unterstützt, die Huthi-Miliz dagegen vom schiitischen Iran. Eine Ölpreis-Wende könnte Hedgefonds schwer treffen: Sie haben laut Insidern mit an die 300 Millionen Barrel Öl auf weiter sinkende Preise gesetzt. Die globale Tagesproduktion 2015 laut U.S. Energy Information Administration (EIA): Gut 94 Millionen Barrel pro Tag. su mit Reuters