Spitzelaffäre: US-Geheimdienstmitarbeiter muss Deutschland verlassen

Die Spitzelaffäre zwischen Deutschland und den USA verschärft sich. Der Geheimdienstmitarbeiter an der US-Botschaft in Berlin wurde von der Bundesregierung aufgefordert, das Land zu verlassen. Innerhalb einer Woche waren mutmaßliche US-Spitzel im Bundesnachrichtendienst und im Verteidigungsministerium enttarnt worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte ihr Unverständnis über die Spionagetätigkeit der Vereinigten Staaten aus: “Dann will ich einfach sagen, dass mit dem gesunden Menschenverstand betrachtet doch aus meiner Sicht das Ausspionieren von Verbündeten, von Alliierten letztlich Vergeudung von Kraft ist”, so Merkel. “Ich glaube, dass es in diesen Zeiten, die ja sehr viel unübersichtlicher sind, sehr entschieden darauf ankommt, dass Vertrauen entsteht zwischen Verbündeten. Und mehr Vertrauen kann mehr Sicherheit bedeuten”, sagte die Kanzlerin weiter. Die US-Geheimdienste hatten unter anderem Merkels Mobiltelefon abgehört. Im März setzte der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein, in dem vergangene Woche auch zwei ehemalige Mitarbeiter der National Security Agency (NSA) über die Arbeit der Geheimdienste berichteten.